Die Stadt Yangzhou und der World Wide Fund For Nature (WWF), eine der größten internationalen Naturschutzorganisationen der Welt, haben im April des laufenden Jahres eine Kooperationsvereinbarung über die Entsorgung der Plastikabfälle unterzeichnet. Ziel sei es, Yangzhou in eine so genannte Plastic Smart City zu verwandeln. Die Plastic Smart Cities Initiative zählt zum Aktionsprogramm des WWF, gegen den vermehrten Plastikmüll vorzugehen.
Jing Chunlin, Leiter des Umweltschutzamts von Yangzhou, sagte vor der Presse: „Wir haben einen so genannten Grünen Pakt mit dem Jangtse und sind daher bestrebt, die ökologische Umwelt entlang des Flusses nach Kräften zu verbessern “.
Als Beispiele dafür verwies Jin auf die Menschen, die seit Jahren mit einer Tüte entlang des Jangtse joggen. Sie seien dabei, die weggeworfenen Plastikflaschen und andere Kunststoff-Abfälle einzusammeln. Inzwischen seien drei weitere Anliegerstädte bereits dem Beispiel von Yangzhou gefolgt. Im Einzelnen sind es Nanjing, Zhenjiang in der Provinz Jiangsu sowie Huangshi in der Provinz Hubei.
Der 29jährige Jia Yifan gehört zu der Freiwilligen-Gruppe, die seit zwei Jahren derartig außergewöhnliches Joggen am Ufer des Jangtse macht.
„Yangzhou wird demnächst eine Plastic Smart City sein. Ich hoffe, dass sich immer mehr Menschen uns anschließen könnten, um die durch Kunststoff verursachte Umweltverschmutzung abzubauen “, sagte Jia.
Nach seinen Angaben folgen er und andere Freiwilligen der Aufforderung des WWF, die Verwendung der Plastikartikel zu verringern und die Natur von der Verschmutzung durch die Plastikabfälle zu befreien.
„Nach heutigem Wissensstand können die Plastikartikel schwerwiegende gesundheitliche Probleme verursachen. Aus demselben Grund schädigen sie auch die Ökologie erheblich. Deshalb ist der Abbau der Plastikverwendung eine dringende Aufgabe der Menschheit“, sagte Jia.
Man spreche heutzutage von der schwerwiegenden Vermüllung der Meere. Nach Angaben von Umweltexperten würden zahlreiche Plastikabfälle vorerst an Land weggeworfen und durch Flüsse und Wind ins Meer getragen, sagte Jia.
Zhou Tong, der Leiter des Zentrums für Umweltschutz-Freiwillige in der Stadt Yangzhou, sagte:“ Die Plastic Smart Cities Initiative der WWF ist eine sinnvolle Sache, die eine noch größere Teilnahme erfordert“. Inzwischen habe sein Zentrum nahezu 70 Freiwilligen rekrutiert, die am Ufer des Jangtse gegen die durch Plastikabfälle verursachte Umweltverschmutzung kämpfen.
Seit Jahren bemüht sich das Umweltschutzamt der Stadt Yangzhou darum, die ökologische Umwelt in der Region entlang des Jangtse zu regulieren. Konkret geht es eigenen Angaben zufolge darum, die geschädigte Umwelt wiedergutzumachen und umweltfreundschaftliche wirtschaftliche Aktivitäten zu fördern.
Sowohl die offiziellen als auch die ehrenamtlichen Umweltschutz-Aktionen haben mittlerweile bei zahlreichen anderen Anliegerstädten großes Echo hervorgerufen.
Dem Vorbild von Yangzhou folgten mittlerweile mehrere Städte mit Tatendrang und großer Begeisterung, die Umwelt des Jangtse zu schützen.
Kong Ailiang, Leiter der Polizeiwache bei Jiangning der Stadt Nanjing, teilte mit, dass mehrere Freiwilligen-Gruppen derzeit regelmäßig am Nanjing-Abschnitt des Jangtse tätigten. Dank ihrem Einsatz sei der längste Fluss Chinas immer sauber geworden.
Mittlerweile haben sich mehr als 4.000 Freiwilligen aus vier Anliegerstädten des Jangtse an der Plastic Smart Cities Initiative beteiligt.
Neben ihren eigenen Taten fühlen sich die Freiwilligen überdies verpflichtet, das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu sensibilisieren bzw. Menschen dazu zu veranlassen, den Plastikmüll einzusammeln, zu sortieren und weiter zu behandeln, wie zum Beispiel durch Recycling.