Wuhan nach Corona-Krise: Studenten kehren auf Campus zurück

2020-08-25 14:51:19

„Lange nicht gesehen, mein zweites Zuhause“. You Wenjie, ein Student an der Wuhan-Universität, war äußerst begeistert, als er und seine Kommilitonen nach sieben Monaten endlich am vergangenen Sonntag den Campus wieder betraten. Zuvor aber mussten sich die Studenten einer Reihe von Gesundheitskontrollen unterziehen, wie etwa Desinfektion, Ablesen des QR-Codes für persönliche Gesundheit und Messung der Körpertemperatur

Nach Auffassung von You Wenjie, der aus einer anderen Provinz kam, gibt es keinen Anlass für gesundheitliches Bedenken, wenn es um das Leben im Campus geht. Wuhan sei mittlerweile eine völlig sichere Stadt geworden, zumal alle Einwohner der zentralchinesischen Metropole sich bereits einem Nukleinsäure-Test unterzogen haben.

In Wuhan gibt es insgesamt 89 Hochschulen mit mehr als einer Million immatrikulierten Studenten. Nunmehr haben alle Unis einen Zeitpunkt für den Semesterbeginn festgelegt bzw. bekannt gegeben.

Dennoch sollte die Rückkehr der Studenten aus gesundheitlichen Gründen zeitlich gestaffelt ablaufen und daher drei Tage dauern.

Der 20-jährige Ding Ruyi studiert derzeit am Institut für Lebenswissenschaften an der Wuhan-Universität. „Ich hab ungeduldig auf den Semesterbeginn gewartet“. Biologie sei ein Fachbereich, der mehr praktische Arbeiten in den Laboren erfordere. In dieser Hinsicht sei der Online-Unterricht im Verlauf der COVID-19-Epidemie äußerst mangelhaft, so Ding.

„Willkommen zurück. Bitte zuerst den QR-Code für die persönliche Gesundheit ablesen“, sagte Zhang Bin, ein Mitarbeiter der Campus-Verwaltung, am Eingang eines Studentenwohnheims an der Wuhan-Universität. Er teilte Journalisten mit, dass alle Zimmer des Wohnheims zuvor desinfiziert worden seien. In allen Toiletten gebe es nunmehr standardgemäß antibakterielles Handgel. Außerdem müssten die öffentlichen Einrichtungen im Campus täglich zweimal desinfiziert werden, sagte Zhang Bin.

Mittags um zwölf Uhr kamen zahlreiche Studenten in die verschiedenen Kantinen. Auch hier muss man gewisse Hygiene-Regeln einhalten, darunter Ablesen des Gesundheits-Codes und Temperaturkontrolle. Um unnötige Menschenansammlungen zu vermeiden, sollten auch die Mahlzeiten zeitlich gestaffelt ablaufen. Die Ein- und Ausgänge der Kantinen wurden strikt voneinander getrennt.

An einer Ecke jeder Kantine der Wuhan-Universität wurde eine Spülmaschine installiert, die sich an ein zehn Meter langes Fließband anschließen lässt. Nach dem Essen legten die Studenten ihr Tablett einfach auf das Fließband und gingen weg.

Luo Zhenhua, Manager der Kantine des Technischen Instituts an der Wuhan-Universität, schätzt den Einsatz des Fließbands hoch ein. Die gespülten Teller, Schalen und Essstäbchen würden anschließend in einer Desinfektionskabine mit einer Einsatztemperatur von 110 Grad Celsius platziert. Der Ablauf der Desinfektion dauere eine halbe Stunde.

Die Hochschulen stehen eigenen Angaben zufolge vorerst unter einer so genannten geschlossenen Verwaltung. Das Ein- und Ausgehen der Studenten, die im Campus untergebracht werden, wird in gewissem Maße eingeschränkt, hieß es.

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