Die Tierhaltung ist eine der Säulenindustrien im nordchinesischen Autonomen Gebiet der Inneren Mongolei. Die Einführung neuer intelligenter Plattformen in den vergangenen Jahren hat die Rinder- und Schafzucht in vielen Gebieten der Inneren Mongolei wissenschaftlicher und auch umweltfreundlicher gemacht ...
Wang Jinqiang weidet schon seit 16 Jahren auf dem Ulagai-Grasland in der Inneren Mongolei. In den vergangenen zwei Jahren ist sein Weideleben viel einfacher geworden. Nun muss er nicht mehr wie vorher Rinder auf dem mehr als 660 Hektar großen Grasland jagen. Durch die Installation von Positionssensoren am Hauptrind und die Verwendung der Beidou-Satellitenpositionierungstechnologie kann er die Bewegung seiner Tiere ganz einfach von zu Hause verfolgen. Viel Energie wird damit gespart und die Anzahl der aufgezogenen Rinder hat sich verdoppelt.
Was Wangs Arbeitsleben erleichtert hat, ist die intelligente Serviceplattform der Rinderindustrie, die vom Ulagai-Verwaltungszentrum eingeführt wurde. Diese „Smart-Plattform“, deren sämtliche Aufbaukosten von der Regierung getragen wurden, bietet den Hirten in Echtzeit Anleitungen zur Haltung des Gleichgewichts zwischen der nachhaltigen Entwicklung des Graslands und der Tierhaltung. Auf der Plattform ist beispielsweise klar, wie viele Rinder und Schafe pro Jahr aufgezogen und wie das Grasland angemessen genutzt werden sollte.
„Über diese Plattform können wir erkennen, dass der Grasertrag einer bestimmten Weide beispielsweise um zwöf Prozent gestiegen ist“, sagte Gao Jungang, Verantwortlicher dieser Plattform. „Dann können wir den Weidebesitzer rechtzeitig benachrichtigen, dass er die Anzahl seiner Tiere entsprechend erhöhen kann“.
Rinder, die auf dieser Plattform registiert wurden, verkaufen sich auch besonders gut online. „Monatsalter, Körpergröße, Körperlänge, Brustumfang - die Gesamtdaten der Rinder sind auf einer App klar zu sehen“, erklärt Wang: „In der Vergangenheit wurde der Preis der Rinder lediglich von Viehhändlern festgelegt. Jetzt können Käufer die Daten der Rinder in der App sehen. Dies trägt dann dazu bei, dass wir die Rinder oft zu einem viel höheren Preis als vorher verkaufen können.“
Aufgrund langfristiger und übermäßiger Produktionsaktivitäten wurde die Umwelt in vielen Gebieten der Inneren Mogolei einst schwer beschädigt. Die Wiederherstellung der Umwelt ist damit zu einem der Hauptanliegen der Inneren Mongolei geworden.
Seit 2014 baut die Mengcao-Gruppe, eines der führenden Unternehmen für ökologische Wiederherstellung in der Inneren Mongolei, eine Saatgutdatenbank auf, um einheimische Pflanzenressourcen zu sammeln. Durch Bemühungen des Forschungsteams der Mengcao-Gruppe wurde das ökologische Umfeld mehrerer Weiden in den letzten Jahren wiederhergestellt. Der Bau von Saatgutanbaubasen, in Zusammenarbeit mit verarmten Gebieten, hat auch viele Landwirte und Hirten aus der Armut befreit.
Der Landkreis Wuchuan in der Inneren Mongolei, einst ein bekannter armer Landkreis, hat beispielsweise in den vergangenen sechs Jahren mehr als 530 Hektar trockenes Ödland in fruchtbaren Boden für den Anbau von Grassamen verwandelt. Das Pro-Kopf-Jahreseinkommen der Leute von Wuchuan stieg um mehr als 2.000 Yuan (250 Euro).