Yang Zhuolin (l.) auf seinem Reisfeld
Anstatt Pestizide auf seinem Feld zu versprühen, nutzt Yang Zhuolin Insektenlampen, um seinen neu gesäten Reis gegen Schädlinge zu schützen. Der Reisbauer aus Taiyuan, einem abgelegenen Dorf im Autonomen Bezirk Qiandongnan der Miao und Dong in der südwestchinesischen Provinz Guizhou, erklärt: „Die Lampen, die sich leicht von einem Ort zum anderen bewegen lassen, sind ausgesprochen effektiv.“
Der 50-Jährige arbeitete früher als Wanderarbeiter bei einem städtischen Bauprojekt mit einem Monatsgehalt von nur etwa 2.000 Yuan RMB (etwa 243 Euro). Vor zehn Jahren kehrte Yang Zhuolin in seine Heimat zurück, um für seine Familie zu sorgen. Anfangs beschäftigte er sich mit Heilkräutern der Traditionellen Chinesischen Medizin. Aufgrund seiner Unerfahrenheit ging er jedoch Pleite.
Vor etwa fünf Jahren beschloss Yang, farbigen Reis zu pflanzen. Es handelt sich dabei um eine alte Reisart, die einst von lokalen Landwirten in Taiyuan angebaut wurde. Später wurde sie aufgrund ihres geringen Ertrags jedoch weitestgehend durch andere Reissorten ersetzt. „Wenn etwas selten ist, wird es kostbar“, erklärt der Reisbauer seine Entscheidung. Für Yang war der Anbau von farbigem Reis der Beginn seines Wegs zu einem inzwischen wohlhabenden Leben.
Yang Zhuolin baut etwa 1,3 Hektar farbigen Reis an. Auf seinen Reisfeldern gibt es schwarzen Reis, violetten Reis, roten Reis und gelben Reis. Er sagt: „Die traditionelle gefärbte Reispflanze ist heute selten. Im Vergleich zu gewöhnlichem Reis hat farbiger Reis einen niedrigeren Stärkegehalt und enthält mehr Anthocyanidine. Und er schmeckt gut.“ Jedes Jahr kann der 50-Jährige etwa 5.000 Kilogramm farbigen Reis ernten und dadurch mehr als 100.000 Yuan RMB (rund 12.000 Euro) verdienen.
Beim Anbau von farbigem Reis nutzt Yang Zhuolin keine Pestizide oder Düngemittel. Er züchtet auf seinen Reisfeldern Enten und Fische, die Schädlinge fressen. Damit ist ein Mini-Ökosystem zwischen den Tieren und dem Reis entstanden. Mit dem Einsatz von Insektenlampen will Yang die Qualität seines pestizidfreien Reises im Jahr 2020 weiter erhöhen. „Mit hochqualitativen Produkten kann ich mehr Kunden anziehen und stabile Beziehungen mit ihnen etablieren“, so der Reisbauer.
Auf seinem Mobiltelefon hat Yang Zhuolin mehrere Apps wie WeChat und TikTok installiert. Auf solchen Social-Media-Plattformen postet er regelmäßig Bilder seiner Reisfelder, die schnell an Beliebtheit gewinnen. Er erklärt: „Mithilfe der soziale Medien kann ich den Online-Käufern meine Reisprodukte direkt präsentieren. Mehr als die Hälfte der Reisverkäufe in den vergangenen drei Jahren wurden online durchgeführt.“
Wegen der Unvorhersehbarkeit der landwirtschaftlichen Erträge will Yang Zhuolin aber nicht nur auf den Reis setzen. Der erfahrene Reisbauer züchtet auch Rinder und baut Futtergras an. Mit diesen Nebengewerben kann er jährlich insgesamt mehr als 200.000 Yuan RMB (etwa 24.000 Euro) verdienen. Für Yang hat diese landwirtschaftliche Diversifizierung zum Erfolg geführt und der ehemalige Wanderarbeiter führt nun ein wohlhabendes Leben.