Bis 2013 wurde der chinesische Biermarkt noch hauptsächlich von einer Handvoll Braugiganten mit ebenso großen Industrieanlagen geprägt. Günstige aber für viele Menschen oft auch monotone Biere waren das Ergebnis. Seitdem rücken immer mehr Middle- bis High-End-Biere mit eigenem Geschmacksprofil ins Blickfeld der chinesischen Verbraucher ...
Statsitiken des Datenanalyse- und Beratungsunternehmens GlobalData zufolge ist der Bierkonsum der Chinesen nach einem Höchststand von 53,94 Millionen Tonnen im Jahr 2013 - das waren etwa 53,94 Milliarden Liter oder durchschnittlich etwa 39 Liter pro Einwohner im Jahr - von Jahr zu Jahr zurückgegangen. Bis 2018 lag er bei 44,8 Millionen Tonnen (etwa 32 Liter pro Einwohner im Jahr), was 25 Prozent des weltweiten Bierkonsums entsprach. Trotz des Konsumrückgangs ist China nach absoluten Zahlen immer noch der weltweit größte Bierkonsument. Was den Pro-Kopf-Konsum angeht, liegt Tschechien aber seit Jahren weit vorne. Im Jahr 2018 trank jeder Tscheche durchschnittlich etwa 192 Liter.
Hinsichtlich der Konsumstruktur in China nahm der Verkaufsanteil von günstigen Bieren, die von Biergiganten in Massen produziert wurden, seit 2013 ständig ab. Im Gegensatz dazu wächst der Konsum von Middle -bis High-End-Bierprodukten. Bis 2018 ging der Marktanteil von günstigen Industriebieren von 83,22 Prozent auf 68,66 Prozent zurück und der von Middle- bis High-End-Produkten nahm von 16,77 Prozent auf 31,34 Prozent zu. Die heutigen chinesischen Verbraucher achten beim Bierkonsum immer mehr auf die Qualität und die Marke.
Handwerklich gebrautes Bier, auf Englisch Craft Beer, hat beispielsweise immer mehr Verbraucher angezogen, nachdem es 2008 nach China kam. Seit 2012 nimmt der Konsum sowie der Marktanteil von handwerklich gebrauten Bieren ständig zu. Doch im Vergleich zu dem US-Biermarkt, auf dem der Marktanteil vom Craft Beer bei etwa 13 Prozent liegt, befindet sich der chinesische Craft-Beer-Markt mit einem Marktanteil von 2,4 Prozent noch immer in einer Phase des schnellen Wachstums.
Angesichts der Epidemie in diesem Jahr haben sich die Konsumszenarien in vielen Branchen geändert. Dies gilt auch für den Craft-Beer-Markt. Statt in Bars findet nun immer mehr Konsum von Craft Beer zu Hause statt. Für Barbetreiber stellt dies auch eine Chance da, neue Vertriebskanäle zu erkunden. Je mehr Kanäle es gibt, desto schneller wird der Markt wachsen.