Die Grenzstation Barong Drokhang liegt am nördlichen Berghang des weltweit sechsthohen Cho Oyu-Gipfels des Himalaya-Gebirges im nordwestchinesischen Autonomen Gebiet Tibet. Barong Drokhang bedeutet im Tibetisch „Gästehaus am Himmel“. 30 Quadratkilometer um die Station ist ein unbewohntes Gebiet. In der Station 5.400 Meter über dem Meeresspiegel wird eine Gruppe von chinesischen Soldaten stationiert, die den Rambala-Pass schützt. Regelmäßig müssen sie in den Orten von höherem Meeresspiegel auf Patrouille gehen.
Die Temperatur im Jahresdurchschnitt liegt dort bei minus 10 Grad Celsius. Während Ende Juli in den Orten von niedrigem Meeresspiegel die Blumen blühen, kann man an der Grenzstation nur ein wenig Grün sehen. Der Soldat Gao Peng ist schon seit sechs Jahren in der Station. Er weist auf das Tal an der Station und sagt, jedes Jahr wachse Gras nur im Juli und August im Tal langsam. Bald werde das Gras gelb und von Schnee bedeckt.
Trotz der schlimmen Umwelt auf dem hohen Plateau müssen die Soldaten regelmäßig zum höheren Ort auf Patrouille gehen. Vor Kurzem hat sich eine achtköpfige Patrouillengruppe um neun Uhr morgens auf den Weg gemacht. Die Station ist 12 Kilometer entfernt von dem Ziel. Die Soldaten müssten aufgrund des häufigen Zusammenbruchs der gefrorenen Bodenschicht und der ständigen fallenden Steine zu Fuß gehen.
Der Sauerstoffgehalt am Rambala-Pass macht im Sommer nur 40 Prozent des Sauerstoffgehalts im Festland aus. Der Spaziergang von einem normalen Menschen dort gleicht im Festland einem Spaziergang mit einer Last von mehr als 20 Kilogramm. Jeder Soldat trug aber noch eine Last von rund 15 Kilogramm. Obwohl es im Sommer war, müssten sie Baumwollkleider anziehen. Ein Kiesboden war der schwierigste Abschnitt ihrer Patrouille. Die Soldaten müssten auf Händen und Knien vorwärts klettern und Löcher im Eis vermeiden. Mit der zunehmenden Höhe war jeder Schritt eine große physische und psychische Herausforderung für die Soldaten.
Der ununterbrochene Lauf mit Last hat bei dem Soldaten Huang Lun eine Höhenkrankheit hervorgerufen. Mit Hilfe seiner Kampfgenossen hat er sich wieder erholt. Um rund 16 Uhr hatten die Soldaten ihr Mittagessen. Sie saßen am Boden und ergänzten mit Trockenrationen ihre Körperkraft.
Nach mehr als sechsstündigem Lauf haben die Soldaten endlich ihr Ziel erreicht. Es regnete und schneite. Nach einer kleinen Pause im kalten Wind nahmen sie die Nationalflagge heraus und legten einen Eid ab. Sie sind die Wächter am Eingang des Landes. Sie schützen die Landesgrenze und zeigen ihre Treue zum Vaterland und zum Volk.