Die COVID-19-Pandemie traf die zentralchinesische Metropole Wuhan zwar besonders hart, aber die Neun-Millionen-Stadt rutschte nicht in die wirtschaftliche Rezession, sondern erholte sich schnell von der Krise, so dass ihr BIP im zweiten Quartal fast das Niveau wie im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres erreichen konnte, hieß es in den jüngsten statistischen Angaben. Mehrere Wirtschaftsexperten gehen in diesem Zusammenhang davon aus, dass sich die Bemühungen der Zentralregierung und der Stadtverwaltung inzwischen in großem Maße ausgezahlt hätten.
Yao Jingyuan, früherer Chef-Ökonom des Staatlichen Statistikamts, bezeichnet die wirtschaftliche Leistung der einst von der Pandemie schwer getroffenen Stadt als großartig. Zurückzuführen sei dies in erster Linie auf die Fördermaßnahmen der Regierung zur Wiederherstellung der Wertschöpfungsketten, insbesondere in vor- und nachgelagerten Bereichen der Industrie. Auch die schnelle Wiederaufnahme der Produktion in mehreren Branchen trüge dazu maßgeblich bei:
“Ich habe es zur Kenntnis genommen, dass der Autohersteller Dongfeng Hongda (das größe Automobilunternehmen in Wuhan) bereits Anfang April den Betrieb wieder aufgenommen hat, und zwar bei voller Produktionsgeschwindigkeit. Darin sehen wir die starke Entschlossenheit der Wirtshaftsmetropole, sich so schnell wie möglich von der Coronakrise zu erholen ”, sagte Yao Jingyuan.
Yao sagte, er sei fest von einer Besserung der Wirtschaft der Stadt Wuhan in der zweiten Hälfte des Jahres überzeugt. „Es deutet auch auf die Belastbarkeit und Widerstandsfähigkeit sowie das innere Potential der chinesischen Wirtschaft insgesamt hin. “
Nach Auffassung von Mei Xinyu, Forscher der Chinesischen Akademie für Internationalen Handel und Wirtschaftliche Zusammenarbeit, sind Nahrungsmittel, Energie und Hightech drei wichtige Sektoren, welche die internationale sozioökonomische Lage beeinflussen könnten. “Die zwei vorderen beziehen sich auf die Stabilität, während der letzte unsere künftige Entwicklungswege bestimmt“. In diesem Zusammenhang sei es Wuhan gelungen, die drei Sektoren allesamt in den Griff zu bekommen. Ein erfolgreiches Beispiel dafür sei die sich von der Krise schnell erholende Wuhan Development Zone, die eine nationale Entwicklungszone mit starker flächendeckender Wettbewerbsfähigkeit in den zentralen und westlichen Regionen des Landes darstelle. Mit einer Jahresproduktion von mehr als einer Million Fahrzeugen und sechzehn Millionen Klimaanlagen sei die Zone der Hauptstandort und die tragende Säule für die industrielle und wirtschaftliche Entwicklung der zentralchinesischen Metropole.
In den vergangenen Jahren hat die Wuhan Development Zone die industrielle Umwandlung und Modernisierung kontinuierlich gefördert, ein diversifiziertes industrielles Supportsystem entwickelt und die Investitionsförderung und Kapitaleinführung intensiviert. Das große Potental wird der Zonnenverwaltung zufolge der Beschleunigung der post-epidemischen Erholung der Region und dem Aufbau eines neuen Hochlandes zur Anziehung von Kapital und Wissen neue Vitalität verlehen.
Laut dem Wirtschaftsausblick, den der Internationale Währungsfonds (IWF) im Juni veröffentlicht hat, werde die Weltwirtschaft in diesem Jahr um 4,9 Prozent schrumpfen.
Dazu sagte Zhang Yansheng, Forscher beim Chinesischen Zentrum für die Weltwirtschaft, dass die wirtschaftliche Erholung der Stadt Wuhan Zuversicht und Hoffnung für den Rest der Welt bringen werde. Man könne in diesem Zusammenhang davon ausgehen, dass es ausgerechnet in Wuhan große Chancen für künftige internationale Zusammenarbeit gebe, da die zentralchinesische Metropole nach der Pandemie eigenen Angaben zufolge noch stärker die Entwicklung aufstrebender Industriezweige wie Künstliche Intelligenz, Automobile der nächsten Generation, intelligente Wohnhäuser und intelligente Fertigung anstrebe, so der Wirtschaftsexperte.