Das Dorf Fengjia im Regierungsgebiet der Stadt Xintai in der Provinz Shandong liegt in einer bergigen Region mit unfruchtbarem Boden. Die Dorfbewohner lebten früher vor allem vom Anbau von Süßkartoffeln und Erdnüssen, konnten dadurch aber nicht viel verdienen.
2013 hat der Parteisekretär vom Fengjia-Dorf, Zhao Chuanyou, die Möglichkeit für den Anbau von Geißblatt gesehen. Nach erfolgreichenTests hat er ein Anbauzentrum für Geißblatt gegründet. Dort arbeiten jedes Jahr im Mai 400 bis 500 Dorfbewohner, um die Pflanzen zu pflücken.
Li Yinhua kommt aus einer armen Familie. Seitdem Zhao das Geißblatt-Anbauzentrum gegründet hat, hilft die 67-Jährige jedes Jahr beim Pflücken und verdient außerdem Geld als Reinigungskraft. Sie sagt: „Morgens kann ich durch die Pflückarbeit 40 bis 50 Yuan RMB im Geißblatt-Garten verdienen. Nach dem Pflücken kann ich im Dorf leichte Arbeit machen, zum Beispiel als Putzfrau. Dadurch kann ich jeden Tag weitere 50 bis 60 Yuan RMB verdienen.“ So konnte sie 2017 schließlich die Armutsgrenze durchbrechen.
Um noch mehr Dorfbewohner zu Wohlstand zu führen, gibt Zhao Chuanyou jedes Jahr kostenlos junge Geißblatt-Pflanzenheraus und kauft das gepflückte Geißblatt zur Blütezeit wieder an. Dadurch hat sich eine Industriekette gebildet, die vom Anbau über die Verarbeitung bis zum Verkauf geht. Die gesamte Anbaufläche von Geißblatt in drei Dörfern in der Nähe vom Fengjia-Dorf beträgt inzwischen über 600 Mu (40 Hektar) und die Pflanze verhilft auch diesen Dörfern und ihren Einwohnern zu Wohlstand. Der Dorfbewohner Gao Chuanyou erklärt: „Ich habe im vergangenen Jahr einen Mu Geißblatt gepflanzt und über 16.000 Yuan RMB verdient. In diesem Jahr habe ich über vier Mu gepflanzt und der diesjährige Preis ist noch höher.” Gao zufolge kann Geißblatt zu Tee und Arzneimitteln verarbeitet werden, wodurch der Preis vermutlich auch in Zukunft weiter steigen wird.
Zhao Chuanyou glaubt, dass durch seine Initiative immer mehr Dorfbewohner durch die Geißblatt-Industrie zu Wohlstand gelangen werden.