Am vergangenen Donnerstag wurden die chinesischen Wirtschaftsdaten der ersten Hälfte von 2020 bekannt gegeben. Nach Quartalen betrachtet ging das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 6,8 Prozent zurück, während es im zweiten Quartal um 3,2 Prozent zunahm. Damit war China nach dem Ende der ersten Jahreshälfte die erste große Volkwirtschaft, die ihr Wachstum nach dem COVID-19-bedingten Abschwung wiederherstellen konnte. Mehrere ausländische Medien erklärten, die Volksrepublik befinde sich bereits auf dem Weg zur wirtschaftlichen Wiederbelebung und bringe damit Hoffnung auf den Beginn einer positiven Entwicklung der Weltwirtschaft.
Das „Wall Street Journal“ berichtete, das 3,2-prozentige Wachstum des chinesischen BIP im zweiten Quartal des Jahres habe die Prognose vieler internationaler Ökonomen übertroffen. Chinas Wirtschaft sei in der ersten Jahreshälfte zunächst gefallen, dann gestiegen. Das Wirtschaftswachstum habe sich im zweiten Quartal von negativ zu positiv gedreht. Dies zeuge von der Effizienz, die China beim Kampf gegen die COVID-19-Pandemie aufgewiesen habe.
„The New York Times“ bezeichnete China als das einzige Highlight inmitten des trüben Geschäftsklimas der Weltwirtschaft, die seit Monaten von geschlossenen Läden und stagnierten Verkaufszahlen geprägt ist. Die zweitgrößte Volkwirtschaft der Welt habe gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum von April bis Juni ein Wachstum von 3,2 Prozent erreichen können, so die US-Zeitung weiter. Im Vergleich zum ersten Quartal sei dies ein riesiger Sprung. Die Wiederbelebung der Wirtschaft zeige, dass sich Chinas Bemühungen um eine Eindämmung der Pandemie, sei es hinsichtlich der flächendeckenden Durchführung von Nukleinsäure-Tests oder durch Reisebeschränkungen, bereits als effektiv erwiesen hätten.
Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge schnitt China mit einem BIP-Zuwachs von 3,2 Prozent besser ab als die Prognosen, denen zufolge das BIP der Volksrepublik im zweiten Quartal um 2,5 Prozent hätte wachsen sollen. Diese gute Leistung habe eine solide Basis für die weitere Belebung der Volkswirtschaft geschaffen, so Reuters.
Die britische „Financial Times“ betrachtet die Wiederherstellung des Wachstums der chinesischen Wirtschaft im zweiten Quartal als das erste Zeichen für eine allmähliche Wiederbelebung der Weltwirtschaft nach der Corona-Krise. Angesichts der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie sei Chinas BIP im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr gesunken, hieß es in dem Artikel weiter. Dabei habe es sich um den ersten Rückgang des BIP-Wachstums der Volksrepublik seit mehreren Jahrzehnten gehandelt. Dennoch sei es den Chinesen gelungen, bereits im zweiten Quartal auf den Wachstumspfad zurückzukehren. Dies sei einerseits auf die effektive Kontrolle der Neuansteckungen und andererseits auf die tatkräftige Unterstützung des Staates für alle Wirtschaftszweige zurückzuführen.
Die Finanznachrichtenagentur Bloomberg News berichtete, das BIP-Wachstum der chinesischen Wirtschaft im zweiten Quartal sei ein wichtiger Meilenstein im Kampf gegen COVID-19 und zugleich eine Hoffnung auf ein Ende der globalen Rezession nach dem Ausbruch der Pandemie.
Der US-Fernsehsender CNN erklärte, die chinesische Wirtschaft befinde sich nach drei schlimmen Monaten nunmehr wieder auf dem Wachstumspfad. Die Kehrtwende von einer negativen zu einer positiven Entwicklung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt in den ersten zwei Quartalen des Jahres deute darauf hin, dass China die wirtschaftliche Rezession erfolgreich vermieden habe. Zweifelsohne sei dies ein gutes Zeichen für die Wiederbelebung der Weltwirtschaft.
In einem Bericht der Australia and New Zealand Banking Group (ANZ Bank) hieß es, die Zunahme des chinesischen BIP im zweiten Quartal zeuge von einer Wiederbelebung der chinesischen Wirtschaft, die „mindestens ein bis zwei Quartale schneller erfolgte als im Rest der Welt“. Laut dem Wirtschaftsausblick, den der Internationale Währungsfonds (IWF) im Juni veröffentlicht habe, werde die Weltwirtschaft in diesem Jahr um 4,9 Prozent schrumpfen. Dennoch könne die schnelle Wiederherstellung des Wirtschaftswachstums in China womöglich auf den Beginn einer weltwirtschaftlichen Kehrtwende hindeuten, so der Bericht der ANZ Bank weiter.