Wie der Fuß eines Hochwasserschützers berühmt wurde

2020-07-21 08:00:00

Am 11. Juli kam es am Boden eines Seitendamms nahe dem Wasserwerk Longjiang plötzlich zu mehreren Brüchen. Der Schlamm sprudelte aus dem Dammboden heraus. Die Wasseranlage versorgt mehr als 100.000 Menschen im Kreis Dongzhi und in der Umgebung mit Trinkwasser. Die Bruchstelle lag in unmittelbarer Nähe des Wohnheims des Wasserwerks sowie unweit eines Fabrikgeländes und einiger Dörfer. Wenn der Damm nicht rechtzeitig repariert worden wäre, hätte dies zu katastrophalen Folgen geführt.

Das lokale Rettungspersonal sowie 140 Offiziere und Soldaten der bewaffneten Polizei des Kreises Dongzhi eilten so schnell es ging zu Hilfe. Außerdem kamen 90 Milizsoldaten zum Einsatz, darunter auch Chen Shouchun.

Chen und seine Kameraden waren für das Befüllen und den Transport von Sandsäcken verantwortlich. Die Soldaten mussten mit den schweren Sandsäcken auf ihren Schultern einen knapp 100 Meter langen schlammigen Feldweg entlangrennen. Chen Shouchun erklärte: „Sobald man den Sack auf der Schulter trug, sanken die Füße im Schlamm ein.“

Die Rettungsarbeiten dauerten von 13 Uhr bis tief in die Nacht. Am folgenden Tag um fünf Uhr war die Gefahr schließlich gebannt. Innerhalb von 16 Stunden hatten die Rettungskräfte insgesamt 560 Kubikmeter Sandstein transportiert und auf der Innenseite des Seitendamms einen halbkreisförmigen Fangdamm mit einer Höhe von drei Metern und einem Durchmesser von rund 70 Metern errichtet.

Nan Xiaoyong, Leiter des Ministeriums für Humanressourcen und Militär des Kreises Dongzhi, erklärte, auf dem Rückweg hätten Chen Shouchuns eingeweichte Füße die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sich gezogen. Nan machte daraufhin ein Foto von einem Fuß und schickte es an die Arbeitsgruppe des Ministeriums.

Dieses Bild wurde anschließend von der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua veröffentlicht und machte in den sozialen Netzwerken schnell die Runde. Ein Internetnutzer kommentierte: „Das ist der schönste Fuß, den ich je gesehen habe.“

Chen Shouchuns Füße haben sich inzwischen im Großen und Ganzen erholt. Die Narben an seinen Beinen sind aber noch immer deutlich sichtbar. „Dies sind Medaillen, die mir das Hochwasser verliehen hat“, sagt Chen.

Chen Shouchun hat 2008 seine erste Erfahrung beim Hochwasserschutz gesammelt. In den vergangenen zwölf Jahren war er an allen Rettungsarbeiten im Kreis Dongzhi beteiligt. Ein paar Tage vor der Dammrettung war er bei der Evakuierung lokaler Einwohner aufgrund der schweren Regenfälle im Einsatz. Chen Shouchun hat zwei Söhne. Er hofft, dass sie Soldaten werden, wenn sie erwachsen sind. Er sagt: „Ein Mann wird bei solchen Gelegenheiten gestählt.“

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