​Wie China trotz COVID-19 Arbeitsplätze in zweiter Jahreshälfte garantiert

2020-07-14 11:52:27

Anfang Juli haben 8,74 Millionen Studenten in China ihr Studium beendet. Angesichts der COVID-19-Epidemie ist die Situation auf dem chinesischen Arbeitsmarkt jedoch kritisch.

Die Zahl der Uniabsolventen hat in diesem Jahr eine Rekordhöhe erreicht, während chinesische Unternehmen angesichts der Corona-Krise die Zahl ihrer Angestellten ständig verringern. Zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen sind sogar Pleite gegangen. Unternehmen, die die Epidemie überstanden haben, können aber auch nicht mehr so viele neue Angestellte wie zuvor annehmen. Das Beschäftigungsproblem setzt China unter großem Druck.

Im diesjährigen Tätigkeitsbericht der chinesischen Regierung wurde das Wort „Beschäftigung“ 39-mal genannt. Demnach wird die Regierung die Senkung der Betriebskosten von Unternehmen fördern und Firmen finanziell unterstützen. Ferner bemühen sich lokale Regierungen darum, durch verstärkte Investitionen Arbeitsplätze zu schaffen. Die Provinz Shandong hat zum Beispiel 274 Projekte mit Gesamtinvestitionen in Höhe von 100 Milliarden Yuan RMB in Gang gesetzt, um mehr Arbeitsplätze zu schaffen.

Angesichts der COVID-19-Epidemie sind geplante Einstellungsveranstaltungen von Unternehmen an den Universitäten abgesagt worden. Viele Jobplattformen haben Online-Jobmessen organisiert und die Unternehmen laden potenzielle Arbeitskräfte zu Vorstellungsgesprächen per Videokonferenz ein, um ihnen mehr Chancen zu geben.

Kleine Unternehmen mit weniger als fünf Mitarbeitern bieten in China über 50 Prozent der Arbeitsplätze auf dem Arbeitsmarkt an. Sie nehmen die meisten Arbeitskräfte auf, sind gleichzeitig aber auch sehr anfällig für Krisen und Katastrophen – wie die COVID-19-Pandemie. Zhang Yansheng, Forscher des Chinesischen Zentrums für internationalen wirtschaftlichen Austausch, sagt, die Behörden sollten sich für eine Lösung der Schwierigkeiten von Mini-und Kleinunternehmen einsetzen. Dies sei ein wichtiger Schritt für die Schaffung von Arbeitsplätzen.

Die COVID-19-Epidemie ist aber nicht nur eine Krise, sie schafft auch Chancen. Seit dem Beginn der Epidemie entwickelt sich in China eine neue Industrie, die auf das Internet setzt. E-Commerce-Plattformen und Plattformen für Essensbestellungen sind zu wichtigen Kräften zur Aufnahme von Arbeitskräften und zur Stabilisierung des Arbeitsmarktes geworden. In den vergangenen zwei Monaten haben Tausende Geschäfte für Kleidung und Sportschuhe auf der E-Commerce-Plattform „Nice“ eine Präsenz aufgebaut. Ihre monatlichen Umsätze sind dadurch um mehrere Millionen Yuan RMB gestiegen. Alle Städte und Regionen in China versuchen derzeit, das Potential der neuen Industrie zu erschließen, um Arbeitslosen zu helfen.

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