59.000 Schülerinnen und Schüler in der zentralchinesischen Stadt Wuhan nehmen in diesem Jahr an der „Gaokao“ teil, der Hochschulaufnahmeprüfung. Während der COVID-19-Epidemie hatten sie drei Monate lang nur Online-Unterricht, bevor sie den Endspurt ihrer Prüfungsvorbereitungen in der Schule durchführten. Am Dienstag war es schließlich soweit und die Schüler machten sich trotz starker Regenfälle auf den Weg zu ihren Prüfungsorten. Es handelte sich um die größte kollektive Veranstaltung seit dem Ausbruch der Epidemie in Wuhan. Die Stadt hat strenge Maßnahmen ergriffen, um die Vorbeugung und Kontrolle der Epidemie zu verstärken und die Prüfung trotz der anhaltenden Unwetter stabil und reibungslos abzuhalten.

Um 7:00 Uhr erreichte der Wasserstand am Wuhan-Pass am Jangtse in Hankou ein alarmierendes Niveau von 27,30 Meter. Aus Sicherheitsgründen wurde der Fährverkehr eingestellt. Um 7:30 Uhr betraten die Prüflinge einer nach dem anderen nach einer Messung ihrer Körpertemperatur die Wuchang-Shiyan-Oberschule, einen der diesjährigen Gaokao-Prüfungsorte. Um 8:16 Uhr wurde Alarmstufe Rot für Unwetter ausgerufen. Um 9:00 Uhr begann unter starkem Regen die wohl wichtigste Prüfung im Leben zahlreicher Chinesen.

Seit Mitte Juni wurde Wuhan siebenmal von heftigem Regen heimgesucht. Die Behörden für Ausbildung, Wasserangelegenheiten sowie Gesundheit und Hygiene, die Stadtverwaltung, die Stromversorger der Stadt und die Polizei arbeiteten eng zusammen, um am Dienstag trotz starkem Regen einen reibungslosen Beginn der Gaokao zu garantieren.

Lu Xianze, Direktor der Donghu-Oberschule in Wuhan, sagte, sie hätten den Prüflingen einen Hörsaal, der mehr als 300 Menschen aufnehmen könne und die Mensa zur Verfügung gestellt, wo sie sich vor dem Regen schützen könnten. Vor den Prüfungsräumen seien Eimer zur Aufbewahrung von Regenschirmen und Papierhandtücher zum Händetrocknen bereitgestellt worden.

Um die Stromversorgung an den Prüfungsorten zu garantieren, sind alle Prüfungsorte in Wuhan zum ersten Mal mit Notstrom-Aggregaten ausgestattet worden. Auch bei Unwetter wird dadurch garantiert, dass die Beleuchtung, die Klimaanlagen, die Anlagen für das Abspielen von englischem Hörmaterial und das Überwachungsequipment ungestört funktionieren.

Li Meidong, stellvertretender Leiter des Büros für Hochschulaufnahme der Stadt Wuhan, sagte, in diesem Jahr müsse bei allen Prüflingen die Körpertemperatur gemessen werden. An jedem Prüfungsort gebe es auch Räume für erneute Überprüfungen für Personen mit auffälligen Körpertemperaturen. 

Vor den Prüfungen wurden alle Klassenzimmer, Flure, Türklinken, Tische und Stühle desinfiziert. Die Körpertemperatur der Prüflinge und jener Personen, die die Prüfungen organisieren und überwachen, wurden bereits in den zwei vorangegangenen Wochen täglich gemessen und dokumentiert. Nach jeder Prüfung werden die Orte erneut desinfiziert und gelüftet.

Oberschuldirektor Lu Xianze sagte, Prüflinge, deren Körpertemperatur über 37,3 Grad Celsius liege und nach einer Begutachtung von Experten weiter an der Prüfung teilnehmen könnten, könnten durch einen Isolationsflur zu einem isolierten Prüfungsraum gehen und dort ihre Prüfung weiter abhalten. Jeder Prüfungsort verfüge über drei solcher Isolationsräume.