Die Stadt Zhangjiagang liegt an der letzten Flussbiegung des Jangtse, bevor er ins Meer fließt. Am Ufer des Jangtse in Zhangjiagang gab es einst unzählige Anlegeplätze, Fabriken sowie Fisch- und Entenzuchten, die die Umwelt stark in Mitleidenschaft zogen. 2019 hat die Regierung von Zhangjiagang ein Sanierungsprojekt des Jangtse-Ufers zur Verbesserung der Umwelt begonnen, um den Einwohnern erneut die Schönheit des Flusses zurückzugeben.
Unnötige Anlegeplätze und illegale Gebäude wurden abgerissen, kleine Fisch- und Entenzuchten geschlossen und die Feuchtgebiete sowie der Grüngürtel am Jangtse-Ufer wiederhergestellt.
An der Ostküste von Zhangjiagang lag 30 Jahre lang eine Werft. Die industriellen Anlagen wurden inzwischen abgerissen und es wurden nur zwei Kräne stehengelassen. Sie sind zu einem Denkmal zur Erinnerung an die Werft in einem neuen Park für industrielle Relikte geworden. Der ehemalige Manager der Werft, Li Xiaoyang, ist in der Gegend aufgewachsen. Er geht jetzt oft im Park spazieren und genießt die sanierte Küste des Jangtse.
Die verbesserte Umwelt bringt auch den umliegenden Dörfern neue Chancen. Li Xuejun lebt im Dorf Yongxing und hat früher Enten gezüchtet. Sein Zuchtverfahren war sehr ursprünglich: Die Enten schwammen frei auf dem Fluss und suchten im Wasser selbst nach Futter.
Durch die Schließung der Entenzuchten verlor Li Xuejun sein Einkommen und wechselte zum Anbau von Trauben. In Zukunft will er außerdem eine Ferienwohnung für Agrar-Tourismus betreiben. Li sagt, obwohl die Kosten durch sein Entenzuchtverfahren niedrig gewesen seien, sei die Zuchtweise nicht nachhaltig gewesen. Jetzt wolle er sich mit einer umweltfreundlichen Wirtschaft beschäftigen. „Sie ist voller Entwicklungspotenzial und kann uns ein stabiles Leben ermöglichen“, so Li Xuejun.
Guo Chunzhong, der stellvertretende Parteisekretär von Yongxing, erklärt, im Dorf sei ein ökologischer Park mit den Dienstleistungen von Agrar-Tourismus aufgebaut worden, in dem es Ferienwohnungen gebe und die Besucher selbst Obst pflücken könnten. Das Dorf habe auch ein Unternehmen für die Entwicklung einer ländlichen Komplexindustrie gegründet, um durch die bessere Umwelt das Einkommen der Dorfbewohner zu erhöhen.