„Ich habe nie damit gerechnet, dass Sand auch zu Geld werden kann“, sagte der 61-jährige Gao Maohu,stehend in der Kubuqi-Wüste im chinesischen Autonomen Gebiet der Inneren Mongolei ...
Die Kubuqi-Wüste, die sich im Norden der Stadt Ordos befindet, ist die siebtgrößte Wüste Chinas. In den vergangenen dreißig Jahren war die Kubuqi-Wüste die einzige Wüste der Welt, die umfassend bekämpft wurde. Sie wurde vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen als globale Demonstrationszone der Wüstenwirtschaft festgelegt.
„Ich bin in einer sehr armen Familie mit zwölf Kindern aufgewachsen“, sagte der 61-jährige Gao Maohu. „Ich hatte sogar keine Schuhe, als ich zwölf Jahre alt war“.
Die größte Veränderung in seinem Leben kam erst im Jahr 2014, berichtete Gao. „Im Jahr 2014 wollte die lokale Sandregulierungsfirma Yili-Gruppe einen 230 Hektar großen Saxaul-Wald mit Verredelung von Wüstencistanchenkraut anbauen, damit eine neue Wüstenwirtschaftskette kultiviert werden konnte“, sagte er. „Ich war der erste, der durch einen Vertrag 100 Hektar übernommen hatte. Schon im ersten Jahr verdiente ich über 300.000 Yuan RMB (etwa 38.000 Euro)“.
Dieses Jahr baut er in der Kubuqi-Wüste auf weiteren 200 Hektar Baikal-Helmkraut und Datteln an. Bis Jahresende rechnet er mit einem Mindesteinkommen von 170.000 Yuan RMB (etwa 21.000 Euro).
Sren Babu, ein Hirte der mongolischen Nationalität, ist ein weiteres Beispiel für Menschen, die in der Kubuqi-Wüste „Gold“gefunden haben.
2018 gründete er zusammen mit 27 weiteren Dorfmitbewohnern ein Tourismusunternehmen. Sie nahmen ein Landschaftsgebiet unter Vertrag und entwickelten darauf viele attraktive Sandunterhaltungsangebote. Innerhalb von zwei Jahren wurde ein Gewinn von mehr als 500.000 Yuan RMB (etwa 80.000 Euro) erzielt.
Mit der Unterstützung von Sren Babu öffnet seine Frau Yao Liyuan ein Gasthaus, das es den Touristen ermöglicht, den Lebenstil von Hirten zu erleben. „ Während der Hochsaison könnte der Nettogewinn eines Tages 3.000 Yuan (370 Euro) übertreffen“, sagte Yao, „In der Vergangenheit habe ich nicht einmal gewagt, daran zu denken“.