Die 56-jährige Lu Xuanfen arbeitet beim Forstbetrieb Puqing im Landkreis Qinglong in der südwestchinesischen Provinz Guizhou. Die Mitarbeiter des Unternehmens stammen hauptsächlich aus nahe gelegenen Dörfern und Haushalten, die dank der Armenhilfe-Politik der Regierung umgesiedelt wurden. Ende 2019 haben sich die Dorfbewohner offiziell von Armut losgesagt und sind nun auf wem Weg, ein wohlhabendes Leben zu führen.
Bis 2019 lebte Lu Xuanfens Familie im Dorf Zhongdu in der Gemeinde Shazi in Qinglong. Ihr altes Haus bestand aus Stein und Holzbrettern. Die Familie hatte wenig Ackerland und der Großteil des gepflanzten Mais wurde als Futtermais für die Schweine verwendet. Es blieb kaum etwas für den Verkauf auf dem Markt übrig. Es gab aber auch fast keine anderen Einkommensquellen, sodass Lu Xuanfen für mehr als zehn Jahre in die südostchinesische Provinz Fujian ging, um dort als Wanderarbeiterin Geld zu verdienen.
Da Lu Xuanfen nur eine schlechte Bildung erhalten hatte, konnte sie keine gutbezahlte Arbeit finden. Sie arbeitete tagsüber als Kindermädchen und nachts schleppte sie Kisten in einem Obstladen. Obwohl sie zwei Jobs hatte, konnte sie dennoch nur 1.600 Yuan RMB im Monat verdienen. Im Jahr 2013 kehrte Lu in ihre Heimat zurück, um sich um ihre Enkelkinder zu kümmern. Währenddessen bestellte sie das Feld und züchtete Schweine. Dies brachte der Familie aber nicht viel reales Einkommen.
Im Jahr 2019 zog die ganze Familie aus dem Dorf Zhongdu in die Wohngemeinschaft Daxingtian. Dort lebt sie nun in einer 120 Quadratmeter großen Wohnung. Um das Einkommen der zahlreichen umgesiedelten Familien in der Wohngemeinschaft zu erhöhen, wurde in diesem Jahr ein Landwirtschaftsbetrieb in der Nähe errichtet, der verschiedene Pilze züchtet. Das Unternehmen und die Genossenschaft stellen die Einwohner der Wohngemeinschaft für 100 Yuan RMB am Tag für die Arbeit auf der Plantage ein. In den vergangenen zwei Monaten arbeitete Lu über 20 Tage und verdiente mehr als 2.000 Yuan RMB.
Der Landkreis Qinglong nutzt die kleinen Grundstücke und überschüssigen Arbeitskräfte in ländlichen Gebieten, um eine „Wirtschaft unter dem Wald“ zu entwickeln, dazu gehört unter anderem der Anbau von Speisepilzen. Die Zucht von schwarzhäutigen Tannenpilzen ist bereits in die Endphase eingetreten, anschließend soll der Matsutake Pilz angebaut werden. Im Forstbetrieb Puqing arbeiten über 300 Personen am Tag, die alle 100 Yuan RMB verdienen. Dies hilft den Dorfbewohnern dabei, ihr Einkommen zu erhöhen. Noch wichtiger ist, dass den Dorfbewohnern Anbautechniken beigebracht werden, damit sie in der Lage sind, ihr Einkommen nachhaltig zu steigern.