Die Dorfbewohner in dem Dorf Qinling vom Kreis Zhouzhi der nordwestchinesischen Provinz Shaanxi haben lange mit der Armut kämpft.
1971 kam der 16-jährige Zheng Wencai aus dem Landkreis Ziyang der Provinz Shaanxi in das Dorf Qinling. Das Dorf Qinling liegt mehr als 1.300 Meter über dem Meeresspiegel und hat wenig Ackerland. Die Dorfbewohner können nur Mais und Kartoffeln anbauen, was es schwierig macht, ihren Magen zu füllen. Mit einer leeren Tasche ging Zheng Wencai aus, um Lebensmittel zu kaufen.
Er ging entlang des Flusses über die Schluchten von zwanzig Kilometern, durchquerte mehr als 70 kleine Bäche, kam an Jinniuping vorbei und verließ Tianyukou. Nach dem Einkauf kehrte er mit hundert Pfund Getreide zurück. Seine ganze Reise dauerte zwei bis drei Tage.
Im Winter 1990 starb die 28-jährige Ex-Frau von Zheng Wencai plötzlich an einer Krankheit.
„Ich konnte keinen Arzt in den Bergen finden und sah sie hilfslos sterben. Unsere jüngste Tochter war erst 1 Jahr und 8 Monate alt." Zheng Wencai weinte. „Es war wirklich bitter im Dorf Qinling."
Im Dorf Qinling gab es eine Grundschule. Die Schule hatte nur einen Lehrer und ein Klassenzimmer. Kinder verschiedener Jahrgänge hatten Kurse zusammen. Liu Jianwa, der letzte Dorfsekretär des Dorfes Qinling, sagte: „Am Anfang wurden die Gehälter der Lehrer durch Spendenaktionen der Dorffamilien gesammelt.“
Bei der umfangreichen organisierten Armenhilfe im den 1980er Jahren wurde die Umsiedlung der armen Einwohner unterstützt.
"Jede Familie kann 10.000 Yuan RMB erhalten oder eine Person 2.000 Yuan. Meine zehnköpfige Familie erhielt insgesamt 30.000 Yuan.“ Zhang Baodes Familie verließ das Dorf Qinling, ohne sich umzusehen.
Bis zum Jahr 2000 waren insgesamt 45 Menschen aus zehn Familien aus dem Dorf Qinling weggezogen und hatten sich jeweils im Landkreis Zhouzhi, Bezirk Huyi in der Stadt Xi'an, Landkreis Chenggu, Landkreis Xixiangin der Stadt Hanzhong, und Stadt Suizhou der Provinz Hubei, niedergelassen.
Am 8. Februar 2006 teilte die Volksregierung des Landkreises Zhouzhi offiziell mit, dass das Dorf Qinling offiziell abgeschafft werden soll.
2013 schlug das Zentralkomitee der KP Chinas eine gezielte Armutsbekämpfung vor. Anschließend wurde die Familie Zheng Wencais als registrierter armer Haushalt anerkannt, da seine Frau gelähmt war. Die Regierung gewährte ihm eine Subvention in Höhe von 8.000 Yuan.
Zheng Wencai sah die Hoffnung: „Wir haben endlich eine Krankenversicherung. Meine Imkerei ist allmählich von weniger als 200 Kartons auf mehr als 260 Kartons gestiegen und ich kann damit mindestens mehr als 10.000 Yuan pro Jahr verdienen“, lachte er.
Nach Angaben der Abteilung für Armutsbekämpfung der Provinz hat Shaanxi in den letzten zehn Jahren rund 3,2 Millionen Menschen aus 908.700 Familien aus armen Dörfern umgesiedelt. Die Armutsquote in der Provinz ist von über 20 Prozent auf 0,75 Prozent gesunken.
Das verschwundene Dorf Qinling ist bereits Teil des Qinling Nationalen Botanischen Gartens. Auf dem Weg den Berg hinunter blickte Zheng Wencai ab und zu zurück, als ob er auf die harte Vergangenheit der Dorfbewohner von Qinling zurückblicken würde, die jahrzehntelang eingewandert waren und gegen die Armut gekämpft hatten.