und gehen erst um sieben oder acht Uhr abends in ihre Mietwohnungen zurück. Der Fleiß hat sich gelohnt – die beiden jungen Männer haben ihren ersten Eimer "Gold" geerntet.
Vor einigen Monaten kamen Yu Fucun und Zhang Zhilin in das Dorf Quyang in Dantu und unterzeichneten einen Vertrag zur Vermietung von insgesamt 15 Mu Flächen in Gewächshäusern, umgerechnet etwa 1,67 Hektar, um hier Wasser- und Zuckermelonen anzubauen. Zur Überraschung der lokalen Bauern sind die beiden Melonen-Jungen Studenten der Hochschule für land- und forstwirtschaftliche Technologien der Provinz Jiangsu, die sich in der Nachbarstadt Jurong befindet. Yu und Zhang werden in diesem Juni das Studium abschließen und haben vergangenen Oktober mit der Existenzgründung angefangen.
„Nach dem Uniabschluss entscheiden sich die meisten Menschen dafür, in Unternehmen und Organisationen zu arbeiten. Unser Studienfach ist etwas Besonderes und wir wollten mit den gelernten Fähigkeiten etwas erreichen“, sagte Yu. Da sie an der Uni Gartenbau studiert haben, möchten sie Geschäftsmöglichkeiten im Anbau von Wassermelonen und Zuckermelonen finden. Gleichzeitig ist das Dorf nicht weit von ihrer Hochschule entfernt, was es leicht macht, mehr technische Unterstützung von der Schule zu erhalten. Nach gründlicher Überlegung entschieden sie sich, ihre Existenzgründung hier zu beginnen.
Die Vermietung von Gewächshäusern war nur der erste Schritt. Die beiden jungen Männer standen sofort vor mehreren Herausforderungen: Wie lässt sich die Infrastruktur aufbauen? Wie sieht es mit Wasserquellen und Düngemitteln aus? Wohin sollen die Melonen umgesetzt werden? Glücklicherweise haben sie finanzielle Unterstützung von der Schule in Form von Krediten erhalten. Sie haben insgesamt 100.000 Yuan (etwa 12.000 Euro) investiert, um die Infrastruktur der Gewächshäuser zu verbessern und das Problem der Wasserversorgung und des Düngers zu lösen.
Technische Unterstützung erhalten sie kostenlos von den Lehrern und Experten der Hochschule. Sie sind mehrmals in die Gewächshäuser gekommen, um die aufgetauchten technischen Schwierigkeiten zu beseitigen und bieten auch oft Online-Beratungen an.
Dank ihrer Hilfe ist die Erntezeit der Wasser- und Zuckermelonen endlich gekommen. Etwas bereitete ihnen Kopfzerbrechen: Eigentlich wollten sie ihre Produkte in den Obstläden der lokalen Hochschulen verkaufen, aber aufgrund der Epidemie konnten die Studenten nicht in die Schule zurückkehren. Die Obstläden sind deswegen immer noch geschlossen.
Mitte April wurde es Yu und Zhang bewusst, dass sie neue Umsatzkanäle erschließen müssen. Einerseits kamen sie mit den Großhändlern in Kontakt und andererseits bemühten sie sich, die Melonen durch den Einzelhandel direkt auf den Markt zu bringen. Außerdem verkauften sie ihre Melonen auch online durch sogenannte Mundpropaganda, indem ihre Kunden die Melonen im sozialen Netzwerk weiterempfehlen.
Um den verschiedenen Bedürfnissen auf dem Markt gerecht zu werden, haben sie mehrere Sorten von Wasser- und Zuckermelonen gezüchtet. Davon ist die Wassermelone mit dem Namen „Tianzhen Nr. 2“ besonders beliebt, deren Preis bei 10 bis 14 Yuan Pro Kilo (1,2 bis 1,7 Euro) liegt. In jedem Mu Gewächshaus können schätzungsweise 3.500 bis 4.000 Kilogramm Früchte geerntet werden, was einen gesamten Produktionswert von knapp 500.000 Yuan (umgerechnet 62.300 Euro) in diesem Jahr bedeutet.
Yu Fucun stammt aus der Nachbarprovinz Anhui, während Zhang Zhilin aus der südwestchinesischen Provinz Yunnan stammt, die ganz weit entfernt liegt. Die Eltern von den beiden Post-95ern haben vorgeschlagen, nach Zhenjiang zu kommen, um ihnen bei der Existenzgründung zu helfen. Aber die beiden jungen Männer haben es abgelehnt: „Es ist besser, noch einige Zeit abzuwarten, bis wir mehr Erfolg im Geschäft haben, bevor wir unsere Eltern hierherkommen lassen. Die Last können wir jetzt selbst tragen.“