Das Boao-Asienforum hat vor kurzem den Forschungsbericht „Die COVID-19-Pandemie und die sich verändernde Welt“ veröffentlicht. In dem Bericht wurde darauf hingewiesen, dass die COVID-19-Pandemie die erste wirklich „globalisierte Pandemie“ sei, die die Weltwirtschaft stärker beeinflusst habe als die internationale Finanzkrise von 2008. Das chinesische Nationale Statistikamt gab bekannt, dass Chinas Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal von 2020 um 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken sei. Experten wiesen darauf hin, dass China aufgrund seiner Stärke in den Bereichen Wissenschaft, Technologie und Infrastruktur die negativen Auswirkungen des neuartigen Coronavirus auf die Wirtschaft nicht nur abschütteln könne, sondern auch das Vertrauen habe, die „mittlere Einkommensfalle“ zu durchbrechen.
Angaben des Nationalen Statistikamts von Januar zufolge betrug das Pro-Kopf-BIP Chinas im Jahr 2019 in Relation zum durchschnittlichen Wechselkurs 10.276 US-Dollar. Der Wirtschaftsbeobachter Chen Jing erklärte: „Chinas Pro-Kopf-BIP lag bei 10.000 US-Dollar und hat grundsätzlich seine Aufgabe in der Phase eines Entwicklungslandes erfüllt. Die Welt hat eine Bevölkerung von 7,7 Milliarden Menschen. Nur 1,1 Milliarden Menschen haben ein höheres Pro-Kopf-BIP als China und 600 Millionen Menschen ähnlich wie China. Das Einkommen von 4,6 Milliarden Menschen ist niedriger als das von China.“
Unter den G20-Ländern haben Russland, Brasilien, Mexiko und die Türkei ein ähnliches Pro-Kopf-BIP wie China. Warum hat China angesichts der Auswirkungen von COVID-19 aber das Vertrauen, einen Durchbruch erzielen zu können? Chen Jing sagte, Chinas Infrastrukturkapazität sei viel stärker als die von Russland, Pakistan, Mexiko oder der Türkei. „Das Hochgeschwindigkeitsbahnnetz ist der größte Vorteil Chinas. Es benötigt großes Kapital, die modernste Technik und die besten organisatorischen Fähigkeiten. Die Betriebskilometer der chinesischen Hochgeschwindigkeitseisenbahn betrugen Ende 2019 insgesamt 35.000 Kilometer, was 70 Prozent der gesamten Strecken der Welt entspricht“, so Chen weiter.
Unter den vielen Faktoren, die das Wachstum ankurbeln, sind das wissenschaftliche Forschungsniveau eines Landes und seine Investitionsbereitschaft die grundlegenden Triebkräfte für eine nachhaltige Entwicklung. Yuan Lanfeng, assoziierter Forscher der Chinesischen Universität für Wissenschaft und Technologie, erklärte: „Statistiken von Scopus zufolge stieg der Anteil der Forschungseinsätze in China von fünf Prozent 2000 auf 21 Prozent 2018. Das ist der größte Anteil weltweit. 1993 reichte China nur eine Patentanmeldung bei der Weltorganisation für geistiges Eigentum ein. Im Jahr 2019 meldete China 58.990 PCT-Patente an. Im gleichen Zeitraum hatten die USA nur 57.840 PCT-Patente.“
Trotz des Handelsstreits gibt es zwischen China und den USA mehr Zusammenarbeit als Wettbewerb. Yuan Lanfeng sagte: „Die Daten des US-National Science Council und des Nature Index zeigen, dass die Zahl der Kooperationsprojekte zwischen chinesischen und US-amerikanischen Wissenschaftlern weltweit am höchsten ist. Die Erfolge in der Infrastruktur und der Forschung zeigen ein ausreichendes Entwicklungspotential Chinas. Die durch die COVID-19-Pandemie verursachten Auswirkungen haben seine grundlegende Betriebskraft nicht verletzt. China hat genug Vertrauen, die ‚mittlere Einkommensfalle‘ zu durchbrechen.“