Chinesische Meteorologen warnen vor schwerwiegender Dürre in Nordchina

2020-06-09 15:14:09

Chinesische Meteorologen haben am Montag davor gewarnt, dass die anhaltenden hohen Temperaturen in mehreren Regionen der Volksrepublik zu schwerwiegender Dürre führen könnten. Dies geht aus einer jüngsten Mitteilung der zentralen und lokalen meteorologischen Behörden hervor, die seit Tagen die Wetterbedingungen vor allem in Nordchina beobachten.

Am Montag erreichte die Tageshöchsttemperatur im Autonomen Gebiet Innere Mongolei 40 Grad Celsius, während in weiteren nördlichen Provinzen wie Hebei, Henan, Shandong, Jilin und Liaoning sowie in der Hauptstadt Beijing Höchstwerte von 39 Grad Celsius erreicht wurden.

Die Experten gehen davon aus, dass die hohen Temperaturen im Juni in den meisten Teilen Chinas im Vergleich zu normalen Jahren viel länger andauern könnten. Lokalen Wetterbehörden zufolge wird die Wahrscheinlichkeit einer schwerwiegenden Dürre in der Inneren Mongolei bis Freitag zunehmen. Mehr als 40 Prozent der Region könnte Meteorologen zufolge von der Trockenheit schwer betroffen sein.

Das Klimazentrum in der Provinz Henan hat die Alarmstufe mittlerweile auf „Orange“ erhöht. Diese wird erst ausgelöst, wenn eine Bedrohung existiert oder außergewöhnliche Ereignisse eintreten. Lokale Meteorologen verwiesen in diesem Zusammenhang darauf, dass die Dürre inzwischen bereits 60 Prozent der nordchinesischen Provinz abdeckt.

Viele lokale Regierungen forderten die Bevölkerung dazu auf, Sicherheits- und Warnhinweise hinsichtlich der aktuellen Hitze zu beachten und entsprechende Vorbeugungsmaßnahmen zu treffen.

Allgemein herrscht die Auffassung, dass Trockenheit die Ernte in China, einem der größten Getreideproduzenten der Welt bedroht und daher Preise steigen lässt. Angesichts dessen warnten viele Wissenschaftler, dass sich die Lage in diesem Monat noch verschlimmern könnte. Sie forderten die Zentralregierung und lokalen Regierungen dazu auf, die Situation eingehend zu analysieren und vorausschauend zu denken. Konkret gehe es vor allem darum, Geldmittel bereitzustellen, um unter anderem Wasser in von schwerwiegender Dürre betroffene Regionen umzuleiten, neue Brunnen zu bohren und Bewässerungsanlagen entlang des Ackerlandes zu bauen, berichteten viele lokale Medien.

Zu den gezielten Vorschlägen gehöre überdies die Notmaßnahme, die Wolken mit Silberjodid-Raketen künstlich zum Abregnen zu bringen, so die Wissenschaftler.

Während die Experten vor flächendeckender Dürre in Nordchina warnen, kommt es im Süden hingegen seit Tagen zu starken Regenfällen und in etlichen Regionen sogar zu Überschwemmungen.

Seit Freitag werden große Teile des Autonomen Gebiets Guangxi der Zhuang von heftigen Regenstürmen heimgesucht. Offiziellen Angaben zufolge haben die Regenfälle im Landkreis Tianlin einen großen Erdrutsch verursacht, der zahlreiche Häuser einstürzen ließ. Im Landkreis Yongfu habe die Niederschlagsmenge am Montag sogar 396 Millimeter betragen, sodass große Flächen Ackerland überflutet worden seien, berichteten die Medien.

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