Mitarbeiter aus Xinjiang tanzen mit Kollegen
Foto von CGTN
Im uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang in Nordwestchina leben auch viele andere ethnische Minderheitengruppen wie Kasachen und Kirgisen, die seit Generationen Ackerbau und Viehzucht betreiben. Aber heutzutage stehen den Einwohnern von Xinjiang mehr Beschäftigungsmöglichkeiten denn je zur Verfügung. Viele machen sich auf den Weg in andere Teile des Landes, sodass sie ein noch breiteres Spektrum von Chancen haben.
Traditionelle kasachische Tänze sehen und dazu die köstliche Xinjiang-Küche genießen -- solch ein multikulturelles Bankett hatten die Mitarbeiter eines Leiterplattenwerks im chinesischen Binnenland zuvor nie erlebt. Seit 2019 sind rund 90 Arbeiter aus dem uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang bei diesem Unternehmen tätig. Eine davon ist Qolpan Yimaral. Für das Mädchen aus der Stadt Yili ist es das erste Mal, dass sie auf der Suche nach einem besseren Leben quer durch China reist.
Laut Qolpan Yimaral hatte ein enger Freund ihr erzählt, dass dieses Unternehmen eine Stelle mit höherem Gehalt anbietet. Deshalb kam sie hierher, um sich um einen Posten zu bewerben. Zuvor hatte sie noch nie in einer Fabrik gearbeitet. Deshalb wollte sie sich einfach anschauen, wie der Arbeitsalltag in einem derartigen Werk aussieht.
Delisar Amantuer hatte ähnliche Gedanken. Sie war Krankenschwester in einem Privatkrankenhaus in Xinjiang mit einem Monatsgehalt von etwa 1.800 Yuan, rund 225 Euro. Durch Arbeiten in der Leiterplattenfabrik wollte sie neue Fähigkeiten erlernen und mehr Geld verdienen. An ihrem ersten Arbeitstag konnte Delisar unter Anleitung des Teamleiters nötige Fachkenntnisse erlernen. Jetzt kann sie pro Monat über 5,000 Yuan, also 625 Euro, verdienen.
Unter den Arbeitern aus Xinjiang sind Angehörige von mehr als zehn verschiedenen ethnischen Minderheiten vertreten. Sprachbarrieren und kulturelle Unterschiede gegenüber den einheimischen Arbeitnehmern können sich als Herausforderungen erweisen. Um die Schwierigkeiten zu überwinden, hat die Lokalregierung von Xinjiang einen Sonderbeauftragten eingesetzt, der ihnen dabei helfen soll.
Luo Jia ist der Verantwortliche für Arbeit und soziale Sicherheit aus dem Kreis Nilka in Xinjiang. Laut ihm hatte die Hälfte der Xinjianger Arbeiter kurz nach ihrer Ankunft noch sprachliche Barrieren. Er half ihnen Mandarin zu lernen und half bei Notfällen. Einmal wurde ein Arbeiter aus Xinjiang wegen Anämie ohnmächtig. Luo Jia reagierte sofort und brachte den Patienten unverzüglich ins Krankenhaus.
Das Unternehmen für Leitplattenproduktion stellt den Arbeitern aus Xinjiang kostenlose Wohnheime und Mahlzeiten zur Verfügung. Angesichts steigender Arbeitskosten und wachsender Produktionsaufträge braucht dieses Unternehmen mehr qualifizierte Arbeitskräfte, um mit der Nachfrage Schritt halten zu können.
Laut Li Feng, Generaldirektor des Unternehmens, solle zukünftig mehr Mitarbeiter aus Xinjiang eingestellt werden. Ihre Leistungsfähigkeit und Arbeitsmoral seien sehr gut und würden der langfristigen Entwicklung des Unternehmens gerecht.
Diese Jugendlichen aus Xinjiang haben ihre eigenen Träume und Pläne. Einige wollen im Binnenland bleiben und leben, während andere irgendwann in ihre Heimat zurückkehren wollen, um ihre Träume zu verwirklichen.
Qolpan Yimaral (r.) bei der Arbeit
Foto von CGTN
Qolpan Yimaral plant, nach monatelangen Arbeiten nach Xinjiang zurückzukehren. Denn in ihrer Heimat betreibt sie ein eigenes Bekleidungsgeschäft. Mit dem Geld, das sie in dem Leiterplattenwerk verdient hat, will sie noch einen Schönheitssalon eröffnen.
Heutzutage arbeiten mehr als 80.000 Menschen aus Xinjiang in anderen Landesteilen Chinas für ein besseres Leben. Qolpan Yimaral hofft, dass mehr junge Menschen aus Xinjiang quer durch China reisen und sogar ins Ausland gehen können, um ihre Träume zu verfolgen.