Das Dorf Ma Tou Xi liegt in der zentralchinesischen Provinz Hunan. Dort lebt man noch die alten Sitten und Gebräuche der Tujia-Nationalität.Die Einheimischen wohnen in den traditionellen „Diao Jiao Lou“, auf Pfählen errichteten Häusern. Wenn Gäste kommen, werden sie mit einem Begrüßungslied willkommen geheißen. Dazu gibt es eine große Schale Tee, Wein, Fleisch oder Reis. Viele Besucher kommen an Wochenenden und Feiertagen mit dem Auto hierher, um sich traditionelle Gesangs- und Tanzdarbietungen anzusehen, Delikatessen zu probieren, die Landschaft zu fotografieren und sich zu entspannen.
Liu Feng, ein Dorfverantwortlicher, führt die wachsende Beliebtheit seines Dorfes auf die Sitten und Gebräuche der Tujia und auf die schöne Naturlandschaft zurück.
Herr Ma aus der Stadt Xiangtan hat während der Feiertage zum 1. Mai mit seiner fünfköpfigen Familie zwei wunderschöne Tage im Landschaftsrevier Da Hua Yao am Xuefeng-Berg im Westen der Provinz Hunan verbracht. Das von seiner Frau gedrehte Kurzvideo hat auf WeChat viele Likes geerntet.
„Klettern, den Sonnenaufgang genießen und wandern – wir haben dabei viel Spaß gehabt. Es war zwar ermüdend aber schön“, erzählt Ma. Ein solcher langsamer Urlaub in der Natur ist sehr geeignet für Familienreisen, meint er.
Laut Xia Xiheng, stellvertretender Generaldirektor der lokalen GmbH für Ökologie- und Kulturtourismus, sind selbstorganisierte Touren und Individualreisen zum Mainstream geworden. Frische Luft in den Bergen, das Essen in Bauernhöfen, die Übernachtung in Holzhäusern sowie die bäuerliche Kultur wecken bei Besuchern Nostalgie und das ländliche Leben vermittelt eine besondere Herzlichkeit.
Xia Xiheng erläutert, mit steigenden Lebensstandards der Bevölkerung hat sich auch das Reiseverhalten verändert. Ein kurzer Aufenthalt mit Familien und Freunden in Destinationen mit frischer Luft, gesunder Umgebung oder reichlicher Kultur, individuell zugeschnittene Reiserouten, die für Entspannung und Gemütlichkeit sorgen, erfreuten sich zunehmender Beliebtheit bei Touristen, meint Xia.
Zhang Jianyong von der Studiengesellschaft für Tourismus der Provinz Hunan, vertrat die Ansicht, dass Erholungsurlaub ein Durchbruch darstellt. Der Übergang von kurzen Besuchen zum Erholungsurlaub mit längerem Aufenthalt und höheren Ausgaben sei ein guter Trend. „Dieser beginnende Wandel im Tourismusverhalten zeigt, dass man nicht immer nur Sehenswürdigkeiten nach Sehenswürdigkeiten sehen möchte, sondern den langsamen Rythmus des Urlaubs genießt“, erklärt Zhang.