Investition, Konsum und Export sind die Troika des Wirtschaftswachstums. Infolge des weltweiten Ausbruchs des neuartigen Coronavirus steht der chinesische Außenhandel vor großen Herausforderungen. Die Außenhandelsaufträge von vielen chinesischen Firmen wurden verringert, oder sogar gekündigt. Trotzdem sind die aktuellen Statistiken des chinesischen Zollamtes überraschend positiv: Die Ausfuhren Chinas im April sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8,2 Prozent gestiegen. Das ist ein eindeutiges Signal für das Wiederbeleben des Außenhandels. Forschungen kamen zum Ergebnis, dass sich viele Firmen während der COVID-19-Epidemie bereits umstrukturiert haben - einige davon sogar mit großem Erfolg. Dabei kamen drei Methoden zur Anwendung.
Vor allem haben viele Firmen versucht, die Exportgüter im Inland zu verkaufen. Die E-Kommerz spielt hier eine wichtige Rolle. Auf den chinesischen Onlineshopping-Plattformen wie JD.com, Taobao, T-Mall und Pinduoduo wurden Sonderbereiche für die Waren errichtet, die eigentlich als Exportgüter hergestellt wurden. Bisher nutzen über 100.000 Firmen die Online-Plattformen und verzeichnen dabei ein relativ schnelles Wachstum im Inland.
Des Weiteren haben einige Firmen dank E-Kommerz-Plattformen wie Alibaba ihre Produkte ohne Zwischenhändler direkt an ihre Kunden verkauft. Zudem will China der grenzüberschreitenden E-Kommerz im Außenhandel eine größere Rolle spielen lassen. Bisher hat China in fünf Runden 105 Experimentalzonen landesweit für die grenzüberschreitende E-Kommerz errichtet. Viele Unternehmen werden von den entsprechenden Begünstigungen wie Steuerermäßigungen profitieren.
Bei der dritten Methode handelt es sich um die Logistik, nämlich die Güterzüge zwischen China und Europa. Während der COVID-19-Pandemie wurde der Luftverkehr weltweit lahmgelegt und viele Firmen in China konnten ihre Eil-Güter nicht mehr per Luftfracht ins Ausland verschicken. „Die Güterzüge laufen täglich zwischen China und Europa. Mit den Güterzügen dauert die Lieferung etwa sieben bis zehn Tage länger als per Luftfracht, aber die Kosten dafür sind auch 50 Prozent günstiger. Deshalb haben wir die Eil-Güter per Güterzug nach Europa verschickt,“ sagte Wang Cong, Manager einer E-Kommerz-Firma in Yiwu in der ostchinesischen Provinz Zhejiang.
Inzwischen haben sich immer mehr Firmen entschieden, ihre Waren per Güterzug nach Europa zu schicken. Statistiken des Zollamtes zufolge beläuft sich die Zahl der ausgeführten Pakete im April aus der Stadt Yiwu auf knapp 1,46 Millionen. Dies entspricht einer Zunahme von 867,2 Prozent.