Mit dem allmählichen Abebben der COVID-19-Epidemie in China haben immer mehr Schulen unter Auflagen ihren normalen Schulbetrieb wieder aufgenommen. In Beijing sind alle Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte verpflichtet, ein Sportarmband-ähnliches intelligentes Gerät zu tragen, das die Körpertemperatur in Echtzeit kontrolliert. Sollte jemand Fieber haben, könne das Gerät umgehend über eine entsprechende App alamieren. Ziel sei es, anhand derartiger Technologie die mögliche Ansteckungsgefahr in Schulen zu minimieren.
Die Armbänder wurden seit Montag dieser Woche zunächst in Schulen in fünf Bezirken der chinesischen Hauptstadt, nämlich in Fengtai, Dongcheng, Xicheng, Tongzhou und Daxing, eingesetzt. In Beijing wurde der normale Schulbetrieb vorerst für die Mittel- und Oberstufen-Klassen, die sich im Abschlussjahr befinden, wieder geöffnet, hieß es in einer Mitteilung der städtischen Bildungsbehörde.
“Das Armband ist leicht zu tragen und in der Lage, Daten direkt auf ein Mobilfunkgerät hochzuladen. Deshalb ist es sehr nützlich und hilfreich”, sagte Liu Hailian, eine Psychologie-Lehrerin aus einer Mittelschule im südlichen Stadtbezirk Fengtai. Nach ihren eigenen Angaben trägt sie das Armband bereits seit mehreren Tagen.Die Armbänder könnten durch eine kleine Batterie angetrieben werden und müssten nicht aufgeladen werden. Sie seien allen Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften zur freien Nutzung überlassen, sagte die Lehrerin.
He Shiming, Direktor der Mittelschule Nummer zwei aus dem Bezirk Fengtai, sagte, im Vergleich zu anderen Methoden seien die Armbänder wesentlich effizienter bei der Temperaturkontrolle.Das Gerät könne den Lehrern dabei helfen, die Daten über die Körpertemperaturen einer ganzen Klasse gleichzeitig auf eine App hochzuladen. Die Schülerinnen und Schüler brauchen nur das Armband zu tragen und müssen sich sonst um nichts kümmern. So könne viel Zeit eingespart werden.Steigt die Körpertemperatur eines Schülers auf über 37,2 Grad Celsius, wird das Armband umgehend im Handy des Klassenlehrers eine Alarmmeldung anzeigen.
“Wir schlagen den Schülern vor, die Armbänder 24 Stunden am Tag zu tragen , da sie Echtzeitdaten sammeln können. Schließlich geht es um eine wissenschaftliche Präventionsmaßnahme, die mithilfe von Big Data erfolgt. Dadurch können wir die Zeit für die Temperaturmessung, Aufzeichnung und Berichterstattung sparen”, sagte der Schuldirektor.
Angaben der städtischen Behörden zufolge sind am Montag mehr als 80.000 Schülerinnen und Schüler der Abschlussklasse der Mittelstufe, und 50.000 der Abschlussklasse der Oberstufe in ihre Schulen zurückgekehrt.Liu Xiaofeng, der stellvertretende Direktor des Zentrums für Seuchenbekämpfung und -prävention, sagte, trotz der schrittweisen Aufhebung der Kontrolle müssten die Schüler und ihre Eltern regelmäßig Temperatur messen und unnötige Kontakte vermeiden.