Onlinebestellung von Arzneimitteln in China- ein neuer Trend in Zeiten der Pandemie

2020-05-12 10:55:43

Der Ausbruch des neuartigen Coronavirus hat die Lebensweise der Menschheit stark verändert. Inzwischen haben sich viele Chinesen auch daran gewöhnt, ihre Bedürfnisse online zu erfüllen. Die Onlinebestellungen von Arzneimitteln haben beispielsweise sehr stark zugenommen während der COVID-19-Pandemie. Das ist für viele Patienten sicherer und bequemer.

Während der fünftägigen Feiertage Anfang Mai hat die Dienstleistungsfirma Meituan mit Sitz in Beijing ein großes Wachstum beim Arzneimittelkonsum verzeichnet. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Konsum von Arzneimitteln via Meituan-App um 92,9 Prozent gestiegen. Und für die Arzneimittel-Expressversandservice von JD.com haben sich inzwischen auch viele neue User bei der Dienstleistungsapp angemeldet. Dem Arneimittelzusteller Li Wei nach sind die Onlinebestellungen sogar um das Achtfache gestiegen.

Statistiken von JD.com zufolge sind die jungen Leute, die nach 1985 geboren sind, die bedeutenden Online-Konsumenten von Arzneimitteln. App-Benutzer aus der südchinesischen Provinz Guangdong machen etwa 16,6 Prozent der gesamten Userzahl aus, mit der höchsten Zahl landesweit in China und darauffolgend Beijing, Jiangsu, Shanghai und Shandong.

Frau Liu aus Beijing findet die Onlinebestellung von Arzneimittel sehr bequem und sicher. „Es dauert nur etwa 20 Minuten und dann sind die Arzneimittel vor der Tür.“ Laut Statistiken handelt es sich bei den Online-Bestellungen von Arzneimitteln vor allem um OTC-Arzneimittel und Desinfektionsmittel. Um die Bedürfnisse nach verschreibungspflichtigen Arzneimitteln von einigen Patienten, die an chronischen Krankheiten leiden, zu erfüllen, haben Beijing, Shanghai und Jiangsu „Online-Krankenhäuser“ errichtet. Arztbesuch, Verschreibung, Rezeptanfertigung sowie Arzneimittelzulieferung können dort online gemacht werden.

Patienten können in der Krankenhaus-App direkt online mit dem Arzt kommunizieren. Derjenige, der ein Smartphone besitzt, kann diesen Online-Service problemlos benutzen, insbesondere die Senioren. Die Ärzte können auch online den Krankenbericht abrufen und ihren Patienten entsprechende Rezepte verschreiben.

Li Jia ist Pressesprecher des Xuanwu-Krankenhauses der Capital Medical University in Beijing. Er erklärte, „das Krankenhaus kann dank des Lieferservices die Arzneimittel der Patienten direkt nach Hause schicken und die Patienten brauchen deshalb nicht mehr den Arztbesuch im Krankenhaus antreten. Die entsprechenden Kosten der Arzneimittelwerden wie im Krankenhaus von der öffentlichen Krankenversicherung in Echtzeit zurückerstattet.“

Während der COVID-19-Pandemie haben sich viele chinesische Provinzen entschieden, die Kosten beim Online-Arztbesuch in die Krankenversicherung einzubeziehen. In Wuhan in der zentralchinesischen Provinz Hubei werden die Kosten für Online-Arztbesucher für zehn chronische Krankheiten von der Krankenversicherung gedeckt. Dazu gehören unter anderem Hypertonie, Diabetes und Parkinson.

Der Online-Arztbesuch hat sich während der Epidemie schnell entwickelt und einen großen Beitrag zum Kampf gegen die Epidemie geleistet. Eine gemeinnützige Plattform wurde am 10. Februar auf JD.com aufgebaut, um den an chronischen Krankheiten leidenden Patienten zu helfen. Bis zum 31. März hat diese Plattform knapp 20.000 Nachrichten von chronischen Patienten empfangen, denen es an Arzneimitteln mangelte. Über 96 Prozent der Nachfragen wurden inzwischen bereits erfüllt.

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