Mit „Lian Hua Lao“ gegen Corona-Epidemie kämpfen

2020-05-08 08:00:00

Wang Mingle ist ein junger „Lian Hua Lao“-Künstler in der Stadt Taiyuan, Provinz Shanxi. „Lian Hua Lao“ ist eine Art Sprechgesang mit meistens nur einem Sprecher. Gesprochen wird dabei der lokale Shanxi’er Dialekt. Im Mai 2011 wurde diese traditionelle Kunstform in die dritte nationale Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Während der Ausbreitung der Corona-Epidemie hat Wang mehrere „Lian Hua Lao“-Stücke zur Epidemiebekämpfung geschaffen, die online veröffentlicht wurden und ein großes Echo gefunden haben.

„Alle Söhne und Töchter der chinesischen Nation sind ein Herz und eine Seele, zur Epidemie-bekämpfung schließen sie sich zusammen. Die Verstärkung der Prävention ist das A und O. Um mehr darüber zu erfahren, hören Sie mir bitte zu...“ Als COVID-19 ausbrach erlangte dieses „Lian Hua Lao“ Stück über die Aufklärung zu Präventionsmaßnahmen in Taiyuan, Hauptstadt der Provinz Shanxi, große Bekanntheit. Geschaffen wurde das Stück von Wang Mingle, ein gebürtiger Taiyuaner, der nach 1990 geboren ist. Der junge Künstler ist Fortführer der „Lian Hua Lao“-Kunst auf Staatsebene. Inmitten der Corona-Epidemie wurden alle Aufführungen gestrichen, Wang war aber mehr beschäftigt als zuvor. Wie viele seiner Altersgenossen ist auch Wang es gewohnt, erst spät in der Nacht ins Bett zu gehen. Die besten Werke von ihm während der Epidemie seien in der Nacht geschaffen worden, sagt Wang scherzhaft.

In einem seiner Werke zu Beginn der Epidemie klärt Wang auf musikalische Art und Weise über die Epidemie auf. „Die frühen Symptome sind nicht offensichtlich. Die längste Inkubationszeit beträgt 14 Tage. Husten, Atembeschwerden und Müdigkeit, am Ende bekommt man hohes Fieber und eine Lungenentzündung.“

Beeindruckend ist auch sein Werk „Kämpfer“, in dem die Geschichte von Zwillingen und sechs Sorgevätern erzählt wird. Das Werk basiert auf einer wahren Begebenheit in einem Wohnviertel im Taiyuaner Bezirk Yingze.

„Die Mitarbeiter der Wohnviertel-Verwaltung haben beim Hausbesuch ein paar 11-jährige Zwillingsschwestern entdeckt, deren Eltern wegen der Straßensperrung nicht nach Taiyuan zurückkehren konnten. So wurden sechs Mitarbeiter der Wohnviertel-Verwaltung beauftragt, als Sorgeväter die Zwillingsschwestern abwechselnd zu betreuen“, erzählt Wang.

Als er dies erfuhr, schrieb er noch in der selben Nacht ein „Lian Hua Lao“-Stück darüber. „Mein Anliegen ist es, die Bemühungen der Mitarbeiter der Wohnviertel-Verwaltung bekannt zu machen, sodass mehr Menschen lernen sich bei der Arbeit zu verstehen und zu unterstützen“ , sagt Wang.

Es ist keine leichte Sache, ein „Lian Hua Lao“-Stück zu schreiben. Denn dabei muss zugleich auf das Reimschema und auf die Tonalität geachtet werden.

Ein „Lian Hua Lao“-Stück benötigt normalerweise mehrere Tage zur Vorbereitung und drei bis vier Stunden zum Verfassen. Das künstlerische Schaffen macht Wang Mingle jedoch viel Spaß. „Literatur und Kunst seien die leichte Kavallerie im Kampf gegen die Epidemie. Es ist eine Bereicherung und ein Erfolgserlebnis für mich, mit meinen Werken zur Epidemiebekämpfung beitragen zu können“, meint Wang.

Neben der Ausstrahlung in traditionellen Medien haben sich die Werke von Wang Mingle auch auf neuen Medienplattformen verbreitet. Viele Jugendliche sind auf ihn aufmerksam geworden. Auf der

Kurzvideo-Plattform „Douyin“beispielsweise hat Wang 25,000 Fans gewonnen. Jedes seiner Werke hat mehrere hundert Likes erhalten. „Es überrascht, dass ‚Lian Hua Lao‘ so interessant sein kann“, meinen die Internetnutzer.

Wang ist selbst überrascht, dass die Epidemie der Kunstform des „Lian Hua Lao“ zu so einer Online-Popularität verholfen habe.

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