Das neuartige Coronavirus ist ein gemeinsamer Feind der Menschheit. In dieser beispiellosen Krise sind Solidarität und Zusammenarbeit die mächtigsten Waffen der internationalen Gemeinschaft, um die COVID-19-Pandemie zu bekämpfen. Die Partnerstädte Beijing und Köln unterstützen einander im Kampf gegen die Epidemie, arbeiten eng zusammen und schreiben damit ein neues Kapitel in der Geschichte der bilateralen Freundschaft.
Die Städtepartnerschaft zwischen Beijing und Köln wurde 1987 geschlossen. In den vergangenen 33 Jahren haben sich die Beziehungen zwischen den beiden Metropolen gut entwickelt und es wurden viele Errungenschaften in der praktischen Zusammenarbeit erzielt. Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker setzt sich seit langem für die Entwicklung der freundschaftlichen Beziehungen mit der chinesischen Hauptstadt ein und wurde 2019 mit dem Freundschaftspreis der chinesischen Regierung ausgezeichnet.
Ein Bild von Henriette Reker und Meng Zhou anlässlich der Verleihung des Freundschaftspreises der chinesischen Regierung an Reker im September 2019 in Beijing
Nach dem Ausbruch der Epidemie in Beijing schickte Frau Reker sofort einen Brief an den Beijinger Bürgermeister Chen Jining. In ihm brachte sie nicht nur ihre Zuversicht zum Ausdruck, dass Beijing den Kampf gegen das Virus gewinnen werde, sondern schlug auch vor, Beijing medizinische Hilfsgüter zu spenden. In einem speziell für Beijing aufgenommenen Video sagte die Bürgermeisterin auf Chinesisch: „Wir stehen zusammen. Du schaffst das, China! Du schaffst das, Beijing! Du schaffst das, Wuhan!“
Die Behörden in Köln haben schnell gehandelt, um medizinische Hilfsgüter auf dem deutschen Markt zu beschaffen. Zu diesem Zeitpunkt gab es bereits die erste bestätigte COVID-19-Infektion in Nordrhein-Westfalen, weswegen medizinische Versorgungsgüter in Deutschland auch immer knapper wurden. Schließlich ist es der Kölner Regierung mithilfe des städtischen Krankenhauses jedoch gelungen, die benötigten Hilfsgüter aufzubringen.
Um sie so schnell wie möglich nach Beijing zu bringen, wandte sich die Kölner Regierung an das chinesische Generalkonsulat in Düsseldorf. Letztendlich konnten die wertvollen Hilfsgüter am 13. Februar mithilfe von Passagieren von Düsseldorf nach Beijing transportiert werden. Nur einen Tag später wurde die Fluglinie aufgrund der Epidemie eingestellt. Es handelte sich dabei auch um die ersten Hilfsgüter, die Beijing von einer Partnerstadt gespendet bekam. Am 27. Februar traf die zweite Lieferung medizinischer Hilfsgüter aus Köln in der chinesischen Hauptstadt ein.
Hilfsgüter der Kölner Regierung für Beijing mit den Worten „Köln feuert Beijing an!“
Quelle: Chinesisches Generalkonsulat in Düsseldorf
Seit März breitet sich COVID-19 auch in Köln aus. Die Zahl der bestätigten Infektionen steigt Tag für Tag. Niemand kann die Schwierigkeiten Kölns besser nachempfinden als seine Partnerstadt Beijing. Ende März traf die Beijinger Regierung die Entscheidung, alles zu tun, was in ihrer Kraft steht, um Köln zu unterstützen. Mithilfe verschiedener Behörden wurden alle Schritte, einschließlich Vorbereitung der Hilfsgüter, Zollabfertigung und Transport, innerhalb von 20 Tagen durchgeführt.
669 Kisten voll medizinischer Hilfsgüter trafen in der vergangenen Woche über Frankfurt am Main in Köln ein. Zu diesen Gütern gehören nicht nur Atemschutzmasken, Schutzanzüge und Einweghauben sondern auch Hightech-Produkte wie Temperaturmesssysteme und Beatmungsgeräte. Auf der Verpackung jeder Kiste steht: „Käm’alles Wetter gleich auf uns zu schlahn, wir sind gesinnet, bei einander zu stahn. Beijing unterstützt Köln im Kampf gegen COVID-19.“ Es sind Worte aus einem Volkslied des deutschen Philosophen Johann Gottfried von Herder aus dem 18. Jahrhundert. In den kurzen Versen werden der Dank Beijings für Köln sowie das Engagement beider Städte füreinander wiedergespiegelt.
Henriette Reker und Michael Josipovic, Leiter des Amts für Wirtschaftsförderung der Stadt Köln, geben den von Beijing gespendeten Hilfsgütern den Daumen hoch.
Quelle: Stadtregierung Köln
Die Kölner Bürgermeisterin schrieb erneut an ihren Amtskollegen in Beijing, um sich bei der chinesischen Hauptstadt für ihre Unterstützung in der Krise zu bedanken. Die gegenseitige Unterstützung zwischen Köln und Beijing sei ein Vorbild für Städtepartnerschaften auf der ganzen Welt, so Reker.
Auch beim Kampf und der Prävention der Epidemie wollen die beiden Städte eng zusammenarbeiten und voneinander lernen. In der vergangenen Woche hat die Beijinger Regierung eine Videokonferenz zur Epidemieprävention organisiert, an der insgesamt mehr als 60 Vertreter aus 26 Beijinger Partnerstädten teilnahmen, unter anderem aus Köln, Tokio, Seoul, Berlin und Paris. Die Kölner Regierung legte großen Wert auf die Teilnahme an der Videokonferenz, indem sie den vier Teilnehmern der Konferenz ein professionelles Technikerteam zur Verfügung stellte und vor der Konferenz eine Frageliste an den Organisator in Beijing schickte.
Während der Konferenz haben sich die Experten aus Köln mit ihren Fachkollegen in Beijing über die Prävention und Isolierung von Senioren während der Pandemie ausgetauscht. Nach der Konferenz bedankten sich die Vertreter aus Köln bei der Beijinger Regierung für ihre vorbehaltlosen Informationen und brachten ihre Hoffnung zum Ausdruck, in Zukunft auch bei der Wiederaufnahme der Produktion von den Beijinger Erfahrungen profitieren zu können.