Chinesische Wissenschaftler haben ein hautähnlilches integriertes optoelektronisches System entwickelt, das als tragbares Blutdrucküberwachungsgerät verwendet werden kann.
Das neue Messsystem, das von einem Forschungsteam der Tsinghua-Universität enwickelt wurde, sieht wie ein dünnes und weiches Wundpflaster aus, das sich Wissenschaftlern zufolge auf der Oberfläche der menschlichen Haut befestigen läßt, womit eine dynamische Überwachung des Blutdrucks und des Sauerstoffgehalts im Blut ermöglicht werden könnte. Die Messdaten würden in Echtzeit drahtlos an ein intelligentes Terminal übertragen, so die Forscher.
Nicht-invasive und forlaufende Blutdrucküberwachung ist Wissenschaftlern zufolge entscheidend für eine effektive Behandlung von Herz- und Kreislauferkrankungen. Dennoch sei die gegenwärtig am häufigsten gebrauchte Blutdruckmanschette so unbequem, dass eine kontinuierliche Blutdruckkontrolle äußerst schwierig umgesetzt werden könne, meinen die Forscher.
Um der peinlichen Situation entgegenzuwirken, haben die Wissenschaftler auf der Grundlage der optischen Prinzipien eine neue Strategie erarbeitet. Anhand bestimmter biokompatibler Materialien ist es dem Forschungsteam gelungen, ein hautähnliches optoeletronisches System zu entwickeln, das auf der Oberfläche der Haut befestigt werden könne.
Da das Blut Lichtwellen absorbiert, könnte das neue System die unterschiedlichen Wellenlängen des absorbierten Lichts messen. Daraus ergeben sich die Messwerte des Blutvolumen und der Gewindigkeit und Dynamik des Blutflusses. Auf dieser Grundlage würden dann die Werte des Blutdrucks und des Sauerstoffgehalts im Blut berechnet, teilten die Wissenschaftler mit.
Das neue System kann Forschern zufolge am Handgelenk befestigt werden. Die Messwerte könnten durch einen eingebauten Bluetooth-Chip in Echt-Zeit an intelligenten Terminals wie Smartphones übertragen werden. Das System sei überdies imstande, Impulsstörungen durch die Körperbewegungen zu überwinden. So könnte das Messsystem stets ungestört arbeiten, auch wenn der Körper sich im Bewegungszustand befindet, so die Wissenschaftler.
Bisherige Ergebnisse der klinischen Erprobungen zeigen, dass das System den Messfehler auf ein absolutes Minimum von weniger als 10 mmHg reduzieren könnte, was dem Standard der medizinischen Überwachung entspeche.
Im medizinischen Fachbereich herrscht allgemein die Auffassung, dass das neue System in erster Linie von einer integrierten Forschung der theoretischen Modelle und des Gerätedesigns profitiert. Die neue Messmethode sei revolutionär und garantiere fortlaufende und dynamische Überwachung von Blutdruck und Sauerstoffgehalt im Blut.
Die Forschungsergebnisse wurden bereits in der Wissenschaftszeitschrift National Science Review veröffentlicht.