Wang Shuya ist eine Beamtin im Zentralkrankenhaus der Kreisstadt Boxiang in der Provinz Hebei. Zuvor arbeitete sie als Krankenschwester. Im Februar hat sie sich gemeldet, um mit dem medizinischen Team aus Hebei zur Unterstützung des Kampfes gegen die COVID-19-Epidemie nach Hubei zu fahren. Da ihre Eltern jedoch im Krankenhaus stationär behandelt werden mussten, konnte sie am Ende doch nicht mitfahren.
Anfang März konnten ihre Eltern das Krankenhaus verlassen und Wang Shuya hat sich sofort auf der offiziellen Webseite der Stadt Wuhan als freiwillige Helferin gemeldet. Wuhan war zu jener Zeit aber noch abgeriegelt und war nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Ihr Ehemann, Xia Xueli, entschied daraufhin, sie mit dem Privatwagen der Familie nach Wuhan zu fahren. Sie ließen ihre Kinder in der Obhut der Großeltern und versprachen, dass sie täglich anrufen würden. Dennoch machte sich die Familie in der Heimat natürlich Sorgen.
Am 7. März kamen sie nach über elf Stunden Fahrt um 23 Uhr in Wuhan an. Am nächsten Tag wurde Wang Shuya einer kleinen Klinik im Bezirk Jianghan zugeteilt und war für Probenentnahmen, Temperaturmessungen und Medikamentenverteilung verantwortlich. Sie erklärt: „Eigentlich ist diese Krankheit nicht so schlimm, aber in dieser Situation ist es eine große seelische Belastung. Bei der Arbeit habe ich mich immer mit Patienten unterhalten und wollte sie dadurch auch trösten.“ Obwohl Wang Shuya sich bei der Arbeit auch ab und zu Sorgen gemacht hat, fühlte sie sich in Wuhan wie zu Hause. „Patienten oder die Personen in Quarantäne sagten mir fast täglich: ‚Vielen Dank dafür, dass du nach Wuhan gekommen bist und uns hilfst.‘ Man kann diese Herzlichkeit der Einheimischen und der Stadt fühlen“, so Wang.
Wang Shuyas Ehemann blieb auch in Wuhan und hat bei der Desinfektion geholfen. Täglich musste er eine über 30 Kilogramm schwere Maschine tragen und ein Wohnviertel dreimal desinfizieren. In den 32 Tagen in Wuhan ging er täglich morgens um sieben Uhr los und kam abends um 18 Uhr zurück. „Ich war früher Soldat, deshalb bin ich für diese schwere Arbeit besser geeignet als andere. Ich habe mehr Kraft. Was mich sehr rührt ist, dass die Einheimischen wirklich sehr nett sind. Sie verstehen das Wort ‚Dankbarkeit‘. Da ich mit einem Schutzanzug eine komplette Desinfektionsrunde abschließen musste, habe ich es manchmal nicht rechtzeitig zum Mittagessen geschafft. Jedes Mal, wenn ich zu spät kam, haben sie extra etwas für mich gekocht. Sie haben mir immer gesagt, ich sei ihr Wohltäter.“
Am 8 April beendete das Ehepaar ihre Arbeit als Helfer in Wuhan und fuhr wenige Tage später nach Hause zurück. Ohne Beifall oder Blumen. Sie sind nach Wuhan gekommen, als die Menschen dort am dringendsten Hilfe brauchten und haben die Stadt nach dem Ende ihrer Aufgabe ohne großen Wirbel wieder verlassen.