Seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie sind auf mehreren internationalen Kreuzfahrtschiffen bestätigte Fälle von Infektionen mit dem Coronavirus gefunden worden. Viele Kreuzfahrtunternehmen berichten von Ausfällen und abgesagten Touren.
Während sich die Pandemie weltweit ausbreitet, kommt die Kreuzfahrindustrie zum Erliegen, sie ist in eine Sackgasse geraten.
Angaben zufolge haben die drei größten Kreuzfahrtunternehmen, Carnival Cruises, Royal Caribbean Cruises und Norwegian Cruises, die fast 80 Prozent des weltweiten Passagierverkehrs ausmachen, bereits ihren Schiffahrtsbetrieb eingestellt.
Seit Anfang dieses Jahres sind die US-Aktien von Kreuzfahrtunternehmen um 70 bis 80 Prozent gefallen. Der Marktwert dieser Unternehmen ist auch drastisch gesunken. Laut der Cruise Lines International Association (CLIA) mit Sitz in Washington steht derzeit die Kreuzfahrtindustrie vor Schwierigkeiten. Laut Angaben der CLIA war 2018 die Wirtschaftsleistung der Kreuzfahrtbranche in den USA auf über 52,7 Milliarden US-Dollar gestiegen.
Wie die britische Wochenzeitschrift „The Economist“ kommentierte, seien die Kabinen sehr eng. In einer solchen Umgebung könnten sich Viren schnell übertragen. Deswegen hätten die USA und Großbritannien Menschen im Alter von über 70 Jahren empfohlen, momentan nicht auf Kreuzfahrtschiffen zu reisen. Menschen dieser Alterskohorte seien aber die Hauptkundengruppe auf dem Kreuzfahrtmarkt.
Obwohl die drei größten Kreuzfahrtunternehmen der Welt über einen ausreichenden Cashflow und relativ gesunde Bilanzen verfügen, ist es für die ganze Kreuzfahrtbranche schwer, der Krise zu entkommen. Es wird ein langfristiger Prozess für die Kreuzfahrtindustrie sein, den Betrieb nach der Pandemie wieder aufzunehmen. Die Industrie steht vor großen Problemen. Dabei handelt es sich um die Stornierung von Fahrten, Verzögerung der Lieferung neuer Schiffe, Gesundheitskontrolle sowie Durchführung strengerer Reinigungs- und Desinfektionsverfahren. Einige kleine Unternehmen können sich möglicherweise nicht von der Krise erholen.