Der Autokonsum auf dem chinesischen Markt erlebt angesichts der COVID-19-Epidemie eine Rezession. Die lokalen Regierungen vieler Städte und Provinzen wie der Stadt Beijing, der Provinz Shanxi und Hebei haben Maßnahmen ergriffen, um den Autokonsum zu fördern.
In der chinesischen Hauptstadt Beijing bekommt jeder, der ein Auto mit dem chinesischen Nationalen Emission Standard III abmeldet, Zuschüsse in Höhe von 22.000 Yuan RMB (2.848 Euro). Momentan gibt es 233.000 Autos mit dem Nationalen Emission Standard III. Die Zuschüsse für die ausgedienten Autos können den Ankauf eines neuen Autos der Verbraucher anreizen.
Der Forscher des Zentrums für Entwicklungsforschung des chinesischen Staatsrats, Zhou Yi, sagte, die Beijinger Regierung möchte durch die Zuschüsse-Politik die Ausstoßemissionen senken, die Luftqualität der Stadt verbessern und den Autokonsum fördern. Seit 2008 ist die Einfahrt von Autos des Nationalen Emission Standards III in bestimmte Stadtteile Beijings verboten. Die Zuschüsse-Politik beschleunigt den Stilllegungsprozess von Autos dieses Standards.
Die Inselprovinz Hainan hat kürzlich einen Aktionsplan zur Förderung der erneuerbaren Fahrzeuge in Hainan 2020 veröffentlicht. Dem Plan zufolge sollten im Jahr 2020 erneuerbare Fahrzeuge vom Öffentlichen Dienst der Provinz Hainan eingesetzt werden.
Darüber hinaus hat die Provinz Guangdong den Ankauf eines mit erneuerbarer Energie betriebenen Autos mit Zuschüssen in Höhe von 10.000 Yuan RMB (etwa 1297 Euro) mitfinanziert.
Wie ein Mitarbeiter eines Service-Zentrums von Chang´an Ford Automobile GmbH in der Stadt Beijing erklärte, hätten sich die Besucherzahlen und die Verkaufszahlen der Autos im März zu 70 Prozent bis 80 Prozent in der Zeit vor der Epidemie erholt. Die Förderungspolitik wirke sich ein bisschen, aber nicht deutlich aus.
Den jüngsten Statistiken vom chinesischen Verein für die Informationen des Personenkraftwagens (CPCA) zufolge erholt sich der Automarkt langsam von den Einflüssen der Pandemie. Das Autoverkaufsvolumen war aber noch in der letzten Woche im Februar, in der ersten Woche und in der zweiten Woche im März um 61 Prozent, 50 Prozent, bzw. 44 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum gesunken. Es zeigt sich langsame aber stabile Verbesserung des chinesischen Automarktes.
Der Generaldirektor des Vereins für die Informationen des Personenkraftwagens Cui Dongshu sagte, obwohl sich die Arbeit und Ordnung einiger chinesischen Städte normalisiert hätten, könne sich die Auto-Nachfrage angesichts der mangender Zuversicht der Verbraucher für den Markt und die Einstellung des Unterrichts der Schüler und Studenten in kurzer Zeit nicht erhöhen. Die Ankaufskraft auf dem Automarkt bleibt aufgrund des schlechten wirtschaftlichen Umfeldes und anderen Faktoren weiterhin schwach. Über eine effektive Förderungspolitik für den Automarkt müsse noch weiterhin nachgedacht werden.
Cai Ronghua, Vize-Direktor der Abteilung für die Industrieentwicklung der Staatlichen Kommission für Reform und Entwicklung, sagte, die COVID-19-Epidemie habe sich negativ auf die chinesische Autoindustrie ausgewirkt. Aber die Auswirkungen seien vorübergehend. Der chinesische Automarkt werde sich schrittweise erholen und in einem langen Zeitraum stabil bleiben.