Große Nachfrage trotz Epidemie – Chinas Smartphonemarken unbeeinflusst von steigenden globalen Herausforderungen

2020-04-14 12:50:46


Außenwerbung fürs Xiaomi Mi Note 10 in einem Einkaufszentrum in Paris<br>Foto von chinadaily.com.cn

Außenwerbung fürs Xiaomi Mi Note 10 in einem Einkaufszentrum in Paris
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Laut Wang Xiang, Präsident des bekannten chinesischen Smartphoneherstellers Xiaomi, muss das Geschäft des Unternehmens im April und Mai aufgrund der gedrückten Nachfrage wegen der COVID-19-Epidemie einen Rückschläge einstecken.

Trotzdem bedeute es aber nicht, dass die Nachfrage auf dem Smartphone-Markt vollends eingebrochen sei. Es handle sich eher um eine vorübergehende Verzögerung der Konsumtion, so Wang weiter. Denn die Verbraucher auf dem chinesischen Markt, wo die Epidemie von COVID-19 weitgehend unter Kontrolle gebracht worden sei, hätten weiterhin eine anhaltende Nachfrage nach Smartphones, so Wang.

Laut Wang Xiang rechnet Xiaomi im Moment nicht mit wesentlichen Auswirkungen der Epidemie auf die globalen Lieferketten, obwohl es doch Risiken für einige indirekte Lieferanten der Smartphone-Marke gäbe, wie zum Beispiel Rohstofflieferanten in Malaysia und in den Philippinen. Der leitende Angestellte erklärte, dass die schwierigste Zeit schon vorbei sei, da sich der chinesische Smartphone-Markt schneller erhole, als sich dies das Unternehmen zuvor vorgestellt hätte.

Offiziellen Angaben zufolge konnte Xiaomi im Jahr 2019 durch Expansion seiner Auslandsgeschäfte im vierten Quartal einen Umsatz von 56,5 Milliarden Yuan, etwa acht Milliarden US-Dollar, erzielen. Der Umsatz im gleichen Vorjahreszeitraum betrug nur 44,42 Milliarden Yuan. Damit verzeichnete die chinesische Smartphone-Marke inzwischen eine geschäftliche Steigerung von 27,1 Prozent.

Wegen der ständigen Zunahme der COVID-19-Infektionen weltweit wurden viele Städte in mehreren Ländern abgeriegelt. Indien beispielsweise hat Ende März eine "vollständige" Ausgangssperre für seine Bevölkerung verhängt. Demnach müssen 1,3 Milliarden Inder drei Wochen lang zu Hause bleiben. Diese Maßnahme hat die chinesischen Smartphone-Hersteller vor große Herausforderungen gestellt, da sie einen Anteil von über 50 Prozent auf dem weltweit zweitgrößten Smartphone-Markt ausmachen.

Als Reaktion darauf forderten Topseller wie Xiaomi und Realme, ein weiterer chinesischer Smartphone-Händler, die indische Regierung auf, Mobiltelefone als lebenswichtige Güter zu klassifizieren, die den Kunden via E-Commerce-Plattformen inmitten der 21-tägigen nationalen Abriegelung geliefert werden dürfen.

Laut einer aktuellen Studie des Marktforschungsunternehmens Counterpoint Research sind die weltweiten Smartphone-Umsätze im Februar im Vergleich zum Vorjahr zwar um 14 Prozent gesunken. Trotzdem waren die Leistungen überraschenderweise besser als die im gleichen Vorjahreszeitraum.

Nach Counterpoint waren die Smartphone-Geschäfte weltweit im Februar auf vielen Märkten schwach, da die Konsumenten wegen der Epidemie zurückhaltend auf das Angebot reagierten. Aber mit dem Wachstum der Online-Geschäfte wurde der Umsatz vom Offline- in den Onlinemodus verlagert.

Peter Richardson, Vizepräsident von Counterpoint Research, bezeichnet Smartphones als einen wichtigen Bestandteil des heutigen Alltagslebens, insbesondere für diejenigen, die in Quarantäne stehen oder aus der Ferne arbeiten müssen.

"Auch wenn die Menschen aufgrund der Coronavirus-Pandemie den Kauf neuer Smartphones aufschieben müssen, vor allem gerade nach Ausbruch der Epidemie, als ihre Beeinträchtigungen auf die Marktperspetive noch ungewiss waren, werden die Konsumenten dennoch irgendwann ihre Smartphones erneuern. Das bedeutet, dass die Verkäufe nicht völlig ausfallen, sondern sich nur verzögern.".

Wu Qiang, Präsident für globales Marketing bei Oppo, einem anderen chinesischen Smartphone-Produzenten, sieht die Marktnachfrage im Jahr 2020 nicht so pessimistisch wie es viele erwartet hätten.

"Im Jahr 2019 verzeichneten wir auf dem europäischen Markt ein 200-prozentiges Wachstum der Umsätze gegenüber dem Vorjahr und in Indien eine 60-prozentige Steigerung der Geschäfte. In diesem Jahr werden wir neue Märkte in Deutschland, Portugal, Belgien, Rumänien und Mexiko erschließen.“

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