Der chinesische Telekommunikationsriese Huawei hat im vergangenen Jahr ungeachtet des Handelskriegs mit den USA seinen Umsatz stark steigern können. Wie das Unternehmen mitteilte, sei der weltweite Jahresumsatz um 19,1 Prozent auf 858,5 Milliarden Yuan RMB (umgerechnet 110,5 Milliarden Euro) gestiegen. Der Nettogewinn lag demnach bei knapp acht Milliarden Euro.
„2019 war ein außergewöhnliches Jahr für Huawei“, sagt Huawei-Chef Eric Xu. „Trotz des enormen Drucks von außen hat unser Team mit einem einzigartigen Fokus auf die Wertschöpfung für unsere Kunden weitergemacht. Unser Geschäft bleibt solide.“
Huawei hat im vergangenen Jahr 15,3 Prozent seines Umsatzes, also 131,7 Milliarden Yuan RMB (etwa 17 Milliarden Euro), für Forschung und Entwicklung ausgegeben, wobei die Gesamtausgaben in den vergangenen zehn Jahren über 600 Milliarden Yuan RMB (77,4 Milliarden Euro) betrugen.
Das Privatkundengeschäft, das fast die Hälfte des gesamten Huawei-Geschäfts ausmacht, verzeichnete im vergangenen Jahr weiterhin ein robustes Wachstum und nahm mit 467,3 Milliarden Yuan RMB um 34 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. 2019 wurden weltweit insgesamt 240 Millionen Smartphones ausgeliefert, ein Plus von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Trotz der 5G-Boykottaufrufe sieht sich Huawei im Carrier-Geschäft „führend im kommerziellen Rollout von 5G-Netzen“. 5G-Lösungen von Huawei werden inzwischen in über 50 Ländern und Regionen eingesetzt und versorgen mehr als 40 Millionen Menschen in abgelegenen Gebieten mit mobilem Internet. Der Carrier-Geschäftsbereich allein verschaffte dem Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 296,7 Milliarden Yuan RMB (38,2 Milliarden Euro), ein Zuwachs von 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die dritte Säule des Konzerns neben dem Privatkundengeschäft und Carrier, die 5G-Mobilfunknetzausrüstung, verzeichnete einen Gesamtumsatz von 89,7 Milliarden Yuan RMB (11,6 Milliarden Euro), also ein Plus von 8,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Der chinesische Markt trug 52,68 Prozent zum weltweiten Umsatz von Huawei im Jahr 2019 bei, gefolgt von Europa und dem Nahen Osten mit 28,95 Prozent, der asiatisch-pazifischen Region ohne China mit 11,59 Prozent sowie Amerika mit 6,78 Prozent.
Der Ausbruch von COVID-19 hat die kommerziellen und wirtschaftlichen Aktivitäten in China und vielen anderen Ländern der Welt unterbrochen. Huawei hat seine Produktion in China inzwischen wieder aufgenommen und arbeitet mit globalen Partnern zusammen, um die Auswirkungen der Pandemie zu bekämpfen, die sich langfristig auf die Lieferkette auswirken könnte.
2020 werde das bisher schwierigste Jahr für Huawei, so Eric Xu. Das wichtigste Ziel sei das Überleben.