Der chinesische Botschafter in Deutschland Wu Ken hat sich für einen gemeinsamen Kampf gegen die COVID-19-Epidemie durch China und Deutschland ausgesprochen. In einem Gespräch mit der China Media Group (CMG) sagte der Botschafter überzeugt, die bilateralen Beziehungen zwischen China und Deutschland würden durch die COVID-19-Pandemie weiter ausgebaut und gefestigt.
Beide Länder arbeiteten derzeit im Kampf gegen die Pandemie eng zusammen, sagte Wu Ken weiter und verwies in diesem Zusammenhang auf die jüngsten Telefongespräche der Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping und dem chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang.
Seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie pflege die chinesische Botschaft engen Kontakt mit dem Bundeskanzleramt, dem Auswärtigen Amt sowie dem Bundesgesundheitsministerium und habe bereits mehrere Videokonferenzen zwischen medizinischen Experten beider Länder organisiert, so der Botschafter weiter. Themen der Konferenzen seien unter anderem effektive Diagnosemethoden sowie Medikamenten- und Impfstoff-Forschung. Überdies strebe die chinesische Botschaft an, Chinas Erfahrungen und Knowhow bei der Eindämmung der Epidemie durch Beratungsgespräche und Publikationen mit deutschen Ärzten und medizinischen Experten zu teilen.
Wu Ken zufolge ermutigt die chinesische Botschaft die in Deutschland angesiedelten chinesischen Unternehmen außerdem zur Teilnahme an Spendenaktionen in mehreren Bundesgebieten. Mit dem langsamen Abebben der Coronavirus-Epidemie in China sei die chinesische Regierung nun dabei, Hilfsgüter in die von COVID-19 schwer betroffenen Länder, einschließlich Deutschland, zu schicken.
Der chinesische Botschafter bedankte sich zudem für die positive Haltung und Unterstützung der deutschen Regierung und Öffentlichkeit im Verlauf des Kampfes gegen die COVID-19-Epidemie in der Volksrepublik.
Die deutschen Medien hätten die Epidemie in China aufmerksam verfolgt und zumeist objektiv über die Ausbreitung des Coronavirus und Chinas Präventions- und Kontrollmaßnahmen berichtet, so Wu Ken weiter. Viele Medien hätten den chinesischen Krisenmodus anerkannt und die Hoffnung geäußert, dass Deutschland sich die Erfahrungen Chinas bei der Epidemiebekämpfung zunutze machen könne. Zwar gebe es auch einige Falschmeldungen und rassistische Äußerungen, diese seien jedoch nicht der Mainstream. Die chinesische Botschaft sorge stets dafür, Tatsachen zu klären und unbegründete Berichte zu widerlegen.
Der chinesische Botschafter sprach überdies seinen herzlichen Dank für die Geld- und Sachspenden und vor allem die solidarischen Stimmen der deutschen Bevölkerung für China aus und bezeichnete dies als ein Zeichen für den künftigen Ausbau der bilateralen Zusammenarbeit und eine Vertiefung der beidseitigen Freundschaft und des Verständnisses beider Völker.
Nach Auffassung des Botschafters wird sich die laufende Pandemie zweifelsohne auf den chinesisch-deutschen Handel und die wirtschaftliche Zusammenarbeit auswirken. Kurzfristig gesehen würden vor allem Luftfahrt, Logistik, Tourismus sowie die Wirtschaft bei Messen und Ausstellungen stark beeinträchtigt, so Wu. Bei den Schlüsselprojekten der chinesisch-deutschen Zusammenarbeit, darunter Elektronik und Automobilbau, werde es unausweichlich zu Lieferengpässen kommen. Mittel- und langfristig könne man in beiden Ländern jedoch mit einem starken kompensatorischen Rebound-Effekt in Produktion und Konsum rechnen. China sei derzeit dabei, die Produktion in allen Bereichen schrittweise wieder aufzunehmen, während Deutschland aufgrund der laufenden Pandemie bereits eine Reihe von wirtschaftlichen Maßnahmen ergriffen habe. Man könne davon ausgehen, dass sich die Dynamik der chinesisch-deutschen Wirtschaftskooperation nach der Corona-Krise weiter kräftig entfalten werde, so der chinesische Botschafter in Deutschland.