"Aufgrund der Epidemie des neuartigen Coronavirus von COVID-19 hatte man doch längere Ferien. Dennoch wurden viele Karrieremessen auch im Frühjahr abgesagt. Als Studentin aus der Provinz Hubei mache ich mir nicht nur Sorgen wegen der Epidemie, sondern auch um meine Arbeitssuche", sagte Ji Jiuyuan, eine Studentin der nordwestchinesischen Universität für Agrarwissenschaft und Forstwesen, die diesen Sommer ihr Studium abschließen wird.
Bei der ersten "Online-Jobmesse" der Universität Anfang März reichte Ji Jiuyuan bei vier Unternehmen Lebensläufe ein. Die Absolventin hat bisher mit einem von diesen ein Online-Interview geführt und erhielt ein Angebot.
Die Universität in der nordwestlichen Provinz Shaanxi hat eine Plattform für Online-Rekrutierung eingerichtet. Fachgerechte Laufbahn- bzw. Berufsberatungen sowie Karrieremessen können dadurch ins Internet gestellt werden. Zudem bietet die Plattform den Absolventen rund um die Uhr entsprechende Hilfen für ihre Arbeitssuche an. Offiziellen Angaben der Universität zufolge hatten rund 87 Prozent der Bewerber interaktiv zu den mehr als 7.000 Arbeitgebern, die auf der Cloud-Plattform registriert sind, Kontakt.
Immer mehr Universitäten und Hochschulen in ganz China wenden die „Cloud-Technik“ an und stellen Dienste bezüglich Jobsuche online, um zwischenmenschliche Übertragungen der Krankheit und mögliche Kreuzinfektionen zu vermeiden.
Bei der ersten Online-Jobmesse der Peking-Universität veröffentlichten 350 Unternehmen ihre Ausschreibungen mit über 23.000 Stellenangeboten. Bewerber können ihre Lebensläufe an die Arbeitgeber schicken und mit ihnen Online-Gespräche führen.
Das Beijinger Institut der Technologie hat für rund 1000 Absolventen eine Plattform für Online-Bewerbungen ins Leben gerufen. Zudem plant die Unvierstität eine Online-Jobmesse ausschließlich für Bewerberinnen, die am 31. März stattfinden soll.
Laut dem Beijinger Bildungskomittee sollen die Universitäten und Hochschulen der Hauptstadt im März und April insgesamt über 2.100 Online-Jobmessen mit mehr als 150.000 Stellenangeboten abhalten. Im März hat das städtische Bildungskomitee zwölf Online-Karrieremessen organisiert. Dabei konnten sich ungefähr 2.000 Bewerber um 162.000 Arbeitsplätze bewerben. Zwischen März und Mai plant das Komittee insgesamt 67 Veranstaltungen für „E-Recruiting“, wobei den Absolventen über 400.000 Stellen angeboten werden können.
Nach Angaben des chinesischen Bildungsministeriums wird es im Jahr 2020 ein Rekordhoch von 8,74 Millionen Hochschulabsolventen geben, was einem Anstieg von 400.000 gegenüber dem Vorjahr entspricht. Vor diesem Hintergrund glauben viele daran, dass Online-Jobmessen sowie das Online-Einstellungssystem in großem Maße dazu beitragen können, die Probleme, mit denen Hochschulabsolventen bei der Jobsuche inmitten der Epidemie konfrontiert sind, einigermaßen zu lösen.
Laut einer von der Abteilung für Registrierung und Beschäftigung der Studenten bei der Universität für internationalen Handel und Ökomonie durchgeführten Umfrage haben 92 Prozent der Unternehmen Einstellungspläne für dieses Jahr. Etwa 60 Prozent der Befragten gaben zu, dass die Epidemie von COVID-19 doch Auswirkungen auf ihre Pläne hatte. Trotzdem wollen sie aber ihre Einstellungsprojekte im Frühjahr fortsetzen. Darüber hinaus werden 70 Prozent der Unternehmen ihren Rekrutierungsumfang gegenüber dem Vorjahr beibehalten oder erhöhen.
Die Ergebnisse der Umfrage zeigten auch, dass keine Unternehmen wegen der der Epidemie beabsichtigen, die Gehälter der Absolventen zu reduzieren.