Eine Mitarbeiterin der Firma Xinbao arbeitet am Fließband
Nachdem im Februar eine Ladung OEM-Produkte, dazu zählten vor allem Kaffeemaschinen und Eiswürfelbereiter, verschifft wurde, erhielt die chinesische Firma Xinbao einige Tage später ein Dankesschreiben von dem US-Unternehmen General Electric (GE) für ihre termingerechte Lieferung.
Als einer der weltweit größten Anbieter von Haushaltsgeräten hat die Xinbao Electrical Appliances Holdings Co., Ltd. im Bezirk Shunde in der Stadt Foshan in der südchinesischen Provinz Guangdong, einen Anteil von 10 Prozent des Weltmarkts. Der Marktanteil von ihrem Top-Produkt, einer Kaffeemaschine, liegt sogar nahe der 40-Prozent-Marke auf dem internationalen Markt. Deshalb ist die baldige Wiederaufnahme der Produktion von Xinbao für die weltweite Versorgung mit Haushaltsgeräten von großer Bedeutung.
Da der internationale Markt sich besorgt zeigt, dass die in China hergestellten Produkte angesichts der Epidemie von COVID-19 nicht rechtzeitig lieferbar sein könnten, bemühen sich die chinesischen Unternehmen verstärkt darum, der weltweiten Nachfrage gerecht zu werden.
Laut Ray Zeng, Vorsitzender des Unternehmens Xinbao, machen sich viele seiner ausländischen Kunden Sorgen um ihre Bestellungen. Deshalb kontaktierten sie häufig die Firma, um sich konkret über die Wiederaufnahme der Produktion zu informieren, so Zeng weiter.
Aufgrund des Ausbruchs des neuartigen Coronavirus COVID-19 mussten viele chinesische Unternehmen länger als erwartet ihre Produktion außer Betrieb setzen. Um die Produktion so bald wie möglich wieder aufzunehmen, hat die Firma Xinbao viel getan. Die Mitarbeiter werden mit gecharterten Bussen zur Arbeit gebracht. Zudem koordiniert Xinbao sich auch verstärkt mit anderen Lieferanten zur gegenseitigen Hilfe.
Durch das aufrichtige Engagement erhielt Xinbao nicht nur ein Dankesschreiben seines US-Geschäftspartners, sondern auch mehr Bestellungen aus dem Ausland. Das Unternehmen sei nun in der Lage, seine Kapazität wieder zu erreichen und die Verluste im Februar auszugleichen, so Ray Zeng.
Das Unternehmen Xinbao ist nur eines von vielen Beispielen für die Bemühungen Chinas, trotz Epidemie die globale Lieferkette zu stabilisieren.
Fertigungsstraßen des Unternehmens Galanz
Galanz Enterprises Co Ltd ist ein weiteres Unternehmen in Shunde. Als eine global agierende große Mikrowellenmarke hat Galanz versprochen, die Lieferung trotz der Epidemie weder zu verzögern noch auszusetzen. "Egal, wie schwierig es ist, die Lieferung muss rausgehen, weil wir Verantwortung für alle Kunden tragen", sagte Liang Zhaoxian, der Vorsitzende von Galanz.
Um seine Versprechen zu erfüllen, nahm Galanz am 10. Februar die Produktion wieder auf, nachdem eine Reihe von beispiellos strengen Präventionsmaßnahmen ergriffen wurde. Dazu zählen vor allem mindestens zweimal Temperaturkontrollen pro Tag und täglich sechsmaliges Händewaschen. Zudem hat das Unternehmen mehr als 160 Führungskräfte für die Arbeit am Fließband mobilisiert, um den Mangel an Facharbeitern weiter zu reduzieren.
Li Feng ist der stellvertretende Vorsitzende von Galanz und arbeitet nun vorläufig als ein Bereitschaftsmitarbeiter am Fließband. Demnach sei die Produktionseffizienz gegenüber dem Beginn der Wiederaufnahme der Produktion um 30 Prozent erhöht worden. Bald könne die Tageskapazität wieder auf ein Normalniveau zurückkehren.
Vor der Epidemie zeigten sich chinesische Unternehmen bereits stark anpassungsfähig und flexibel.
Produkte von Sunwill Precision Plastic Co Ltd. wurden auf Lastwagen verladen
Sunwill Precision Plastic Co Ltd. ist einer der größten Hersteller von Fächerblättern aus Kunststoff für Klimaanlagen der Welt. Jährlich exportiert das auch in Shunde ansässige Unternehmen etwa 30 Millionen Geräte, was einem Drittel des globalen Marktanteils entspricht.
Laut Mo Qiyan, der Vorsitzende des Unternehmens, hat das Unternehmen nach der Einstellung seines Zweigbetriebs in Wuhan, dem Zentrum der COVID-19-Epidemie, entsprechede Werkstoffe und Zubehörteile in andere Werkstätten verlagert, um die Produktion und Lieferung zu gewährleisten.
Für Mo ist die Epidemie nicht nur eine Krise, sondern auch ein Test für Chinas Lieferkette und die Anpassungsfähigkeiten chinesischer Unternehmen bei der Vermeidung von Risiko. Der Mangel an Arbeitskräften wegen des Ausbruchs von COVID-19 hat chinesische Firmen veranlasst, ihrer weiteren Modernisierung größere Aufmerksamkeit zu schenken. Beispielsweise hat Sunwill inzwischen mehr als 40 Millionen Yuan (etwa 5,72 Millionen US-Dollar) in Automatisierungseinrichtungen investiert.
„Wenn mehr chinesische Unternehmen ihre intelligente Fertigung auf ein besseres Niveau bringen würden, können wir fähiger werden, den Risiken zu widerstehen", sagte Mo weiter.