Wegen der Epidemie des COVID-19 leidet die chinesische Zivilluftfahrtindustrie unter einem großen Kundenverlust und einem schrumpfenden Markt. Trotzdem setzen sich viele Fluggesellschaften dennoch freiwillig dafür ein, medizinisches Personal bzw. Hilfsgüter in die zentralchinesische Provinz Hubei, dem Zentrum der COVID-19-Epidemie, zu transportieren.
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Die Hainan Airlines ist die größte private Fluggesellschaft Chinas und das viertgrößte Flugunternehmen des Landes. Zusammen mit Tianjin Airlines, die auch der Hainan Airlines Gruppe (HNA) untersteht, hat die Fluggesellschaft drei Charterflüge gestartet, um medizinisches Personal und chirurgische Produkte jeweils aus der Inselprovinz Hainan und der Hafenstadt Tianjin nach Wuhan, Hauptstadt der Provinz Hubei, zu befördern.
Bisher konnte von inländischen Flughäfen in China, die hauptsächlich von der HNA-Gruppe betrieben und verwaltet werden, der Transport von medizinischen Hilfsgütern durch mehr als 220 Flüge erfolgen. Zu den insgesamt 225 Tonnen an medizinischen Gütern zählen vor allem Masken, Schutzkleidungen und Schutzbrillen.
Offiziellen Angaben zufolge haben die Fluggesellschaften der HNA-Gruppe für die Betriebskosten des Tranports und Arrangement der Charterflüge mehr als 5 Millionen Yuan (716.000 Dollar) bereitgestellt. Laut Chen Feng, dem Vorsitzenden der HNA-Gruppe, kann niemand sich der Epidemie entziehen. Deshalb soll seine Gruppe mit allen Kräften den Transport von medizinischen Fachkräften bzw. medizinischen Hilfegütern unterstützen.
Einige ausländische Niederlassungen von Hainan Airlines, darunter die in Los Angeles, Toronto, Madrid, London und Paris, haben mit lokalen Regierungen, Organisationen und Wohltätigkeitsorganisationen bei der Versendung von medizinischen Unterstützungen nach China zusammengearbeitet.
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Nicht nur Zivilluftfahrtunternehmen, sondern auch Luftfracht-Fluggesellschaften haben sich aktiv an dem Kampf gegen COVID-19 beteiligt, wie zum Beispiel die SF Airlines.
Als die Luftfahrtzweig des chinesischen Expressgiganten SF Express ist die SF Airlines mit 58 Frachtflugzeugen und 65 Destinationen in ihrem globalen Luftfrachtdienstnetz Chinas größtes Luffrachtunternehmen. Vom 24. Januar bis zum 5. Februar transportierte die Fluggesellschaft rund 900 Tonnen medizinische und andere Notfallversorgungsgüter und setzte dafür all ihre Frachtflugzeuge des Typs B747, B757 und B767 ein. Solche Frachtflugtzeuge mit größerer Kapaität haben hauptsächlich klinische Hilfsgüter und andere lebenswichtige Güter nach Wuhan geflogen.
Auch ausländische Fluggesellschaften unterstützen den Kampf gegen COVID-19 in China. Qatar Airways war die erste ausländische Fluggesellschaft, die freiwillig medizinische Hilfsgüter, die von chinesischen Botschaften und Konsulaten weltweit gespendet wurden, kostenlos nach China tranportiert hat. Die nationale Fluggesellschaft Katars hat zudem Millionen von medizinischen Masken und Desinfektionsflaschen für solche chinesischen Landesteile gespendet, die derartige Artikel am dringendsten benötigen.
Akbar Al Baker, CEO von Qatar Airways, erklärte: „Wir ergreifen unverzüglich Maßnahmen, um die herzzerreißende und verheerende Situation in China zu mildern. Wir hoffen, einen positiven Beitrag zu leisten und unsere Stärken als einer der weltweit größten Luftfrachtführer zu nutzen.“