Im Probenraum ist es still. Eine Akrobatin steht auf dem Kopf oder auf der Schulter ihres Partners. Sie steht auf ihren Zehenspitzen und dreht sich um 180 Grad oder zeigt eine komplizierte Pose nach der anderen. Solche schwierigen Figuren zeigt die Akrobatikgruppe Nanjing in ihrer Akrobatikshow „Zum Kampf“, in der sich die Gruppe als erste des Landes mit dem Kampf gegen die Coronavirus-Epidemie befasst. Nach sorgfältigen Vorbereitungen und der Überwindung von vielen Schwierigkeiten ist die Show inzwischen online gegangen. Sie ist den Ärzten und Krankenpflegern sowie ihren Familienangehörigen gewidmet.

Seit dem Ausbruch der Epidemie durch das Coronavirus COVID-19 werden täglich viele rührende Geschichten von Ärzten und Krankenpflegern veröffentlicht: Liu Li, eine Militärärztin, ging am Abend vor dem chinesischen Neujahrstag nach Wuhan. Nach stundenlanger Arbeit hat die Schutzmaske tiefe Spuren in ihrem Gesicht hinterlassen. Zhang Dingyu, Leiter des Jinyintan-Krankenhauses in Wuhan, leidet an der Nervenkrankheit ALS, trotzdem arbeitet er mit seinen 600 Kollegen täglich an der Front der Epidemie-Bekämpfung. Hu Ming, ein Arzt in Wuhan, wischte sich die Tränen weg, nachdem er vom Tod eines Kollegen durch das Virus gehört hatte und ging zu seinem nächsten Patienten.

Viele Menschen werden von solchen Geschichten der Ärzte und Krankenpfleger tief berührt, darunter auch Chi Wenjie, Leiter der Akrobatikgruppe der Stadt Nanjing. Er dachte darüber nach, wie die Akrobaten die Liebe und Kraft der Ärzte im Kampf gegen die Epidemie durch ihre Fertigkeiten künstlerisch darstellen könnten. Im Arztkittel sind sie Helden, aber wenn sie ihre Arbeitskleidung ablegen, sind sie immer noch normale Menschen.

Das Kreativteam hat lange über WeChat diskutiert und beschlossen, durch seine Akrobatikshow mehr Menschen auf die Liebe und Geschichten der Ärzte und Krankenpfleger mit ihren Familien aufmerksam zu machen. Chen Wenjie sagt, die Ärzte seien auch Väter, Mütter, Söhne, Töchter, Ehemänner und Ehefrauen. Sie hätten eine großartige Entscheidung getroffen. Mehr Menschen sollten von ihren rührenden Geschichten erfahren.

Das Kreativteam wählte schwierige Figuren aus, bei der eine Akrobatin auf dem Kopf oder der Schulter ihres Partners steht und mit zarter Musikbegleitung Ballett tanzt. Ihre Bewegungen sind schön und elegant. In der Show „Zum Kampf“ geht es um ein Ehepaar. Die Ehefrau verabschiedet sich von ihrem Mann, der zum Kampf gegen das Coronavirus nach Wuhan fährt. Sie ist besorgt und traurig. Sie ist hin und hergerissen und erwartet die Rückkehr ihres Mannes. Die komplizierten Gefühle dieser Frau sollen durch die atemberaubenden Körperbewegungen dargestellt werden.

Die Darstellerin Qu Lining und der Darsteller Wang Shousen sind auch privat ein Liebespaar. Nach dem Ausbruch der Epidemie blieb Wang bei seinen Eltern. Nachdem er von dieser Show hörte, ist er nach Nanjing zurückgegangen. Er sagt, seine Eltern machten sich Sorgen um ihn und es sei ihm schwergefallen, sie zu verlassen. Aber er glaube, diese Gefühle seien genau die gleichen, wie die der Ärzte und Krankenpfleger in Wuhan. Er wolle mit aller Kraft zum Kampf gegen die Epidemie beitragen.

Um der Epidemie vorzubeugen, wurden die Proben per Videokonferenz durchgeführt. Die Darsteller übten im Probenraum das Stück ein, während die Choreographen sie per Videochat anleiteten.

Nach der Überwindung vieler Schwierigkeiten und Herausforderungen ist „Zum Kampf“ mit seinen atemberaubenden Figuren inzwischen online zu sehen.