Trotz der Coronavirus-Epidemie haben am Montag in China die meisten Unternehmen ihren Betrieb wieder aufgenommen. Damit sind die verlängerten Ferien zum Frühlingsfest beendet.
Um 8:50 Uhr fährt He Jing in Shanghai ihren Computer hoch. Sie arbeitet von daheim und beginnt pünktlich ihre Schicht. Sie stellt Projektanträge, schreibt E-Mails und nimmt an Telefonkonferenzen teil. Es war ein geschäftiger Vormittag. Sie arbeite von daheim genauso effizient wie im Büro, erzählte He.
He Jing arbeitet für einen großen multinationalen Konzern. Sie sagt, früher habe man von der Projektbeantragung bis zum Erhalt der Erlaubnis viele Anträge bei unterschiedlichen Behördenschaltern aushändigen müssen. Dank der Online-Plattform der Shanghaier Regierung werden diese nun auf einer Plattform gebündelt. Dabei störe die Epidemie den Arbeitsprozess nicht.
Ähnlich wie He Jing arbeiten viele Mitarbeiter verschiedener Unternehmen zu Hause. Die chinesischen Onlinegiganten Alibaba und Tencent, die IT-Unternehmen in Beijing, ByteDance und Meituan, die multinationalen Lebensmittelkonzerne Mars und DANONE erlauben ihren Mitarbeitern Homeoffice. Viele Unternehmen hatten bereits eine Woche davor mit der „Cloud-Arbeit“ begonnen. Die Chatdienste für Unternehmen wie Work.weixin und DingdingTalk, berichtete am dritten Februar von einem kurzfristigen Stau, denn die Auslastung des Datenverkehrs war auf einem historischen Hoch.
In der Herstellungsbranche legen die Unternehmen großen Wert auf die Vorbeugung der Epidemie. In der südchinesischen Provinz Guangxi geht die Arbeit vieler Unternehmen reibungslos voran. Dabei wird aber viel Wert auf die regelmäßige Messung der Körpertemperatur, die Desinfizierung von Materialien und verschiedene Esszeiten für Mitarbeiter gelegt. In Guangxi Yangxiang Animal Husbandry Co.,Ltd. in der Stadt Nanning trägt ein Fahrer Mundschutz und wäscht gerade seine Hände. Er hat Material für die Fertigung in die Firma transportiert. Die stellvertretende Generalmanagerin Xie Shifang sagt, alle Mitarbeiter müssten ihre Hände mit Desinfektionsmittel reinigen. Die angelieferten Materialien würden nach verschiedenen Kategorien desinfiziert.
Bei dem Maschinenbau-Unternehmen Liugong in Liuzhou wurden am Montag sieben Schleusen am Eingang errichtet. Die Mitarbeiter tragen Mundschutz und warten in der Schlange. Erst nach der Messung der Körpertemperaturen dürfen sie die Firma betreten.
Die Arbeit in den Branchen für Schlüsselprodukte gegen die Epidemie läuft auf Hochtouren. In einer Fabrik der Reward Group für Haushaltschemikalien in Beijing wird das Desinfektionsmittel der Marke 84 hergestellt. Die Fabrik hat bereits am 27. Januar ihre Arbeit wiederaufgenommen. Die Produktionskapazität ist von täglich 20 Tonnen auf 150 Tonnen gestiegen. In dieser Woche wird die Kapazität 200 Tonnen pro Tag erreichen.
Laut einer Statistik der Arbeitsvermittelungswebseite bj.58.com haben 47 Prozent der Unternehmen in China am Montag mit ihrer Arbeit begonnen. 15 Prozent der Unternehmen planen eine Wiederaufnahme ihrer Arbeit in den kommenden Tagen. Die Netzwerke der meisten Zustellungsfirmen in China funktionieren seit Ende Januar langsam wieder normal. Viele Jobmessen werden im Internet organisiert. Chinesische Unternehmen bemühen sich darum, trotz der negativen Auswirkungen der Epidemie die normale Arbeit wiederaufzunehmen.