Der japanische Lifestyle-Megastore "niko and ..." hat im Dezember 2019 ein Geschäft an der belebten Durchgangsstraße Huaihai in Shanghai eröffnet. Damit gehört er zu den jüngsten ausländischen Marken, die ihren Fuß in die für zahlreiche Vorzeige-Läden bekannte Einkaufsstraße in Shanghai setzten.
Als das erste Geschäft in China und ihre weltgrößte Filiale erstreckt sich der dreistöckige Laden der Marke "niko and ..." auf eine Fläche von 3.500 Quadratmetern und verkauft bis zu 4.000 unterschiedliche Produkte.
"Der chinesische Markt ist voller Chancen und für uns sehr wichtig. Shanghai ist eine moderne Stadt und die jungen Leute hier nehmen neue Dinge schnell auf, deshalb haben wir uns entschieden, hier unser erstes Geschäft in China zu eröffnen", sagte Yoshiaki Kitamura, Generalverkaufsleiter der Adastria GmbH. "Wir freuen uns auf die weitere Entwicklung und Integration in den chinesischen Markt."
Für Unternehmen, die einen neuen Markt erschließen, ist der erste Schritt wichtig. Der Ort des ersten Auftritts wird nicht nur durch den Kapitalfluss bestimmt, sondern auch durch eine Kombination aus Markenimage, Exposition und Zukunftsplänen. China ist mit seinem nachweislich enormen Verbrauchermarkt für viele Marken aus Übersee zur ersten Wahl geworden.
Die kanadische Fast-Food-Restaurantkette Tim Hortons gab ihr China-Debüt im Februar 2019 mit der Eröffnung ihres ersten Geschäfts in der Innenstadt von Shanghai. Zehn Monate sind es schon 32 Filialen. Das Unternehmen plant, die Zahl ihrer Filialen in China im nächsten Jahrzehnt auf 1.500 zu erhöhen.
Laut Statistiken haben 498 Marken im ersten Halbjahr 2019 ihr erstes Geschäft in Shanghai eröffnet. Diese Ersteröffnungen werden der Stadt dabei helfen, das Geschäftsumfeld zu verbessern, sagte Liu Min, stellvertretender Direktor der Shanghaier Stadtkommission für Handel.
Es war früher üblich, dass ausländische Marken in erstrangigen Städten Chinas wie Beijing und Shanghai ihren ersten Laden eröffnen. Doch jetzt sind auch die im Landesinneren liegenden Städte der zweiten und dritten Kategorie in ihr Blickfeld gerückt.
In der südwestchinesischen Stadt Chengdu wurden zum Beispiel bis November 2019 435 Erstgeschäfte eröffnet, mehr als doppelt so viele wie im Jahr 2018. Um weitere Marken für die Ansiedlung ihrer Ersteröffnungen zu gewinnen, haben viele chinesische Städte Fördermaßnahmen ergriffen. Beijing eröffnete einen "grünen Kanal", um Unternehmen die Ansiedlung ihrer Erstgeschäfte zu erleichtern, und stellte die notwendige finanzielle Unterstützung für Miete und Renovierung bereit. Chengdu gab im April 2019 eine Richtlinie heraus, die verspricht, bis 2021 jährlich 200 neue Erstgeschäfte anzulocken. Im September 2019 führte die ostchinesische Stadt Nanjing mehrere Maßnahmen ein, um Unternehmen, die ihr erstes Geschäft in der Stadt eröffnen, bei der Anmietung zu unterstützen und ihnen gute Bedingungen zu bieten.
"Da der Anteil des Konsums am chinesischen BIP weiter wächst, wird die Erstgeschäft-Wirtschaft eine größere Rolle bei der Ankurbelung des lokalen Konsums spielen. Sie wird zur Steigerung der Vitalität der Wirtschaft und zur hochwertigen Entwicklung Chinas beitragen", so Yang Chang, Analyst der chinesischen Wertpapierfirma Zhongtai.