Anfang 2019 haben das Chinesische Ministerium für Personalwesen und soziale Absicherung, das Staatliche Chinesische Hauptamt für Marktaufsicht und das Staatliche Statistikamt Chinas dreizehn neue Berufe ausgeschrieben, darunter Betreiber für E-Sport und E-Sportler. Damit wurden die E-Sport-Berufe zum ersten Mal auf Staatsebene anerkannt. Im vergangenen Jahr wurde die Überprüfung und Billigung der Publikation von Computer- und Handyspielen nach einer achtmonatigen Unterbrechung erneut gestartet. Damit wurden der Branche neue Impulse verliehen.
Angesichts der Zahl der Teilnehmer und der Wettbewerbe sowie der Marktgröße hat E-Sport ein großes Potenzial. Analysen der chinesischen Forschungsfirma für Computer- und Handyspiele Newzoo zufolge wird das weltweite Marktvolumen des E-Sports von 490 Millionen US-Dollar 2016 auf 1,49 Milliarden US-Dollar 2020 steigen. Die Zahl der Zuschauer in dieser Branche in China werde von den 94 Millionen Menschen im Jahr 2016 auf geschätzte 170 Millionen Menschen im Jahr 2021 steigen. Damit werde die Zahl der chinesischen Zuschauer 30 Prozent des globalen Publikums ausmachen. Das chinesische Marktvolumen werde von 500 Millionen Yuan RMB (63,9 Millionen Euro) 2016 auf geschätzte 2,2 Milliarden Yuan RMB (281 Millionen Euro) 2021 steigen und einen Anteil von 19 Prozent am Weltmarkt haben. China werde bis dahin das E-Sport-Land Nr. Eins werden.
China hat international den höchsten Umsatz in der Industrie der Computer- und Handyspiele erwirtschaftet und das schnellste Wachstum dieser Branche verzeichnet. Gleichzeitig setzt sich China tatkräftig für die Ausfuhr von selbst entwickelten Spielen ein. Statistiken zufolge haben ausländische Spieler in der ersten Jahreshälfte 2018 für chinesische Handyspiele insgesamt mehr als 16 Milliarden US-Dollar ausgegeben.
Ye Wei, ein Designer für Computer- und Handyspiele in Beijing sagt: „2019 ist ein Jahr mit Chancen und Herausforderungen für mich. Ich habe sehr viel gewonnen.“ Dank der Anerkennung seines Berufs auf Staatsebene habe er Verständnis und Unterstützung von seiner Familie bekommen, so Ye. Früher habe seine Familie seine Arbeit nicht ernst genommen und sei sehr dagegen gewesen.
Ye Wei kam nach seinem Studium nach Beijing, weil die chinesische Hauptstadt eine gute Atmosphäre für E-Sport bietet. In den vergangenen zwei Jahren haben neben Beijing viele Städte die Industrie der Computer- und Handyspiele in ihren Entwicklungsplan einbezogen. Die ostchinesische Metropole Shanghai will sich zur Hauptstadt des E-Sports der Welt entwickeln. Darüber hinaus haben Xi´an, Guangzhou und Chongqing ihre Politik für die E-Sport-Industrie gestaltet und beteiligen sich an der Konkurrenz.
Die chinesischen Unternehmen für Computer- und Handyspiele konzentrieren sich aber nicht nur auf den inländischen Markt. Im vergangenen Jahr haben chinesische Computer- und Handyspiele bei der Ausfuhr einen Umsatz in Höhe von über 11 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet. Ye Wei sagte, sein Unternehmen arbeite nun an einem neuen Spiel in Bezug auf die Geschichte der drei Reiche. Angesichts des Erfolgs des letzten Projekts im Ausland würden sich die Mitarbeiter seines Unternehmens für einen Erfolg auf ausländischen Märkten mehr Mühe geben und mehr Zeit investieren. Die neue Generation der Spielen-Designer siehe die Verbreitung ihrer Spiele auf dem internationalen Markt als notwendig an. „Wir haben unsere Wurzel in China und hoffen auf einen größeren Erfolg auf der Welt“, sagt Ye.