Während das jährlich am 11. November stattfindende „Online-Shopping-Festival“ in China gerade erst vorüber ist, rückt die Weihnachtseinkaufsaison der westlichen Länder mit dem „Black Friday“ als Start näher. Chinesische Onlinehändler, die grenzüberschreitende Einkaufsmöglichkeiten anbieten, versuchen, diese Gelegenheit zu nutzen, um den Erfolg des gerade vorbeigegangenen Shoppingfestivals nachzuahmen.

Der „Black Friday“ wurde erst vor fünf Jahren in China eingeführt. Im Vergleich zu den vergangenen Jahren gibt es laut den chinesischen Online-Kaufportalen ein breiteres Angebot an Rabatten und vergünstigten Produkten. Verschiedene Onlinekaufevents würden veranstaltet, zum Beispiel Werbevideos mit Online-Promis. Die Konkurrenz auf dem Markt sei dieses Jahr viel heftiger.

Die Online-Kaufportale, die sich auf Warenimporte konzentrieren, wie ymatou.com, Tmall Global und kaola.com, bieten chinesischen Konsumenten Waren aus der ganzen Welt an und versprechen heute Rabatte bis zu 50 Prozent. Auf Tmall Global sind 2.500 heißbegehrte Marken aus Europa, den USA, Japan und Südkorea zu finden. Darunter haben 40 Marken neue Waren exklusiv über das chinesische Kaufportal auf den Markt gebracht. Tmall bietet dieses Jahr auch Lebensmittel aus dem Ausland an, natürlich nur eingefrorene, und versichert den Erhalt der Kühlkette.

Das neuere Online-Kaufportal pinduoduo.com nimmt zum ersten Mal am „Black Friday“ teil. Es hat bereits in den USA, Großbritannien, Deutschland und Japan Umschlagsstationen errichtet und ist bis Ende Dezember eine Kooperation mit dem US-Onlinegiganten Amazon eingegangen. Rund 1.000 Artikel aus der Palette von Amazon werden bis dahin über pinduoduo.com abgesetzt verfügbar sein.

Immer mehr Chinesen kaufen übers Internet Waren aus dem Ausland. Einer Analyse des Online-Kaufportals kaola.com zufolge findet der „Black Friday“ hauptsächlich bei jungen Chinesen großen Zuspruch. Die Rede ist von den Menschen, die nach 1995er Jahren geboren wurden.

Der Boom des Online-Shoppings aus dem Ausland spiegelt die rapide Entwicklung des inländischen grenzüberschreitenden E-Commerce wider. Die Daten des Forschungsinstituts für E-Commerce auf der Webseite 100EC.cn ergeben, dass das Importvolumen des grenzüberschreitenden E-Commerce nach China im vergangenen Jahr um 26,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 1,9 Billionen Yuan RMB gestiegen ist. Bis Dezember 2018 gab es 88,5 Millionen aktive Internetuser, die übers Internet Waren aus dem Ausland einkauften. Dies entspricht einem Wachstum von 34 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Immer mehr Konsumenten fangen damit an, ausländische Waren übers Internet einzukaufen.