Nach der bahnbrechenden Entscheidung des Obersten Gerichts der USA vom Freitag, mit der das verfassungsmäßige Recht auf Abtreibung in den USA für ungültig erklärt wurde, meldeten sich führende Vertreter von Regierungen und internationalen Organisationen zu Wort, und überall in den USA fanden Proteste statt.
Der kanadische Premierminister Justin Trudeau twitterte, „die Nachrichten aus den USA sind entsetzlich. Mein Mitgefühl gilt den Millionen amerikanischer Frauen, die nun ihr Recht auf eine Abtreibung verlieren werden“.
Der französische Präsident Emmanuel Macron schrieb auf Twitter: „Abtreibung ist ein Grundrecht für alle Frauen. Es muss geschützt werden. Ich drücke meine Solidarität mit den Frauen aus, deren Freiheiten heute vom Obersten Gericht der USA in Frage gestellt werden.“
Auch die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, verurteilte am Freitag die Entscheidung des Obersten US-Gerichts und bezeichnete sie als einen schweren Schlag gegen die Menschenrechte der Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter.
In Washington und anderswo brachen fast sofort Proteste gegen das Urteil aus, und Dutzende von Demonstrationen waren am Freitagabend im ganzen Land im Gange oder geplant, wie in den Medien berichtet wurde. Hunderte von Menschen - einige weinten vor Freude, andere vor Trauer - versammelten sich vor dem umzäunten Supreme Court, als das Urteil verkündet wurde.
Bis Freitagabend hatten mindestens sieben Bundesstaaten Abtreibungen verboten: Alabama, Arkansas, Kentucky, Louisiana, Missouri, Oklahoma und South Dakota.