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Der „Spiegel“ hat die Skisprungschanze Big Air im Beijinger Shougang-Park als „Industrie-Disneyland“ bezeichnet.
In einem Artikel mit dem Titel „Sportstätten im Industriegebiet von Peking – Wo Olympia hingehört“ heißt es: „Ein Bild von der olympischen Freestyle-Anlage vor Kühltürmen scheint der Beleg zu sein, welche Irrwege Olympia genommen hat. In Wirklichkeit jedoch sind die Sportstätten dort genau richtig angesiedelt.“
Es sehe selbstverständlich surreal aus, eine Anlage mitten ins Industriegrau hineinzupacken, so der Bericht weiter. Aber Shougang werde schon seit Langem von einem Industrie- zu einem Freizeitpark umfunktioniert. Hier qualme und stinke schon lange nichts mehr. Es sei nur noch ein Industrie-Disneyland. „Die Bilder aus Shougang, es sind jedenfalls ehrlichere Bilder als die von Wintersportstätten, die eine Einbindung in die Natur vorgaukeln und doch nur zur Zerstörung derselben beitragen. Wenn man die Wahl hat, eine Big Air Schanze vor einen Kühlturm oder in einen Wald zu setzen, sollte man nicht lange überlegen müssen.“
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Der Artikel wirft auch einen sarkastischen Blick auf die Doppelmoral der westlichen Medien: „Der Kühlturm neben der Schanze – wäre dies Olympiamachern in einer westlichen Metropole eingefallen, in London, in München, in Mailand wären die Kommentare womöglich eher in die Richtung ausgefallen, welch coole industrieromantische Idee das darstelle, statt darüber als ‚typisch Peking‘ die Nase zu rümpfen.“
Weiter heißt es: „Die Big-Air-Anlage ist gebaut von der deutschen Firma Schneestern von Inhaber Dirk Scheumann. Scheumann hat schon in Pyeongchang vor vier Jahren für die Sportstätten der Freestyler gesorgt. In Peking erhielt er den Auftrag, die erste Big Air zu konzipieren, die auch nach den Spielen stehen bleiben soll. Für ihn ein Zeichen, ‚dass das Thema Action-Sports jetzt wirklich angekommen ist‘, wie er der ‚Süddeutschen Zeitung‘ gesagt hat.“