Die USA sind derzeit der weltweit größte Produzent von Kunststoffabfällen, sowohl was das Gesamtvolumen als auch den Pro-Kopf-Wert betrifft. Dies geht aus einem von den US-amerikanischen National Academies of Sciences, Engineering, and Medicine (NASEM) am Mittwoch veröffentlichten Bericht hervor.
Der Bericht fordert die US-Regierung auf, auf nationaler Ebene Maßnahmen zu ergreifen, um das wachsende Problem des Plastikmülls anzugehen.
Den NASEM zufolge beliefen sich die Kunststoffabfälle in den USA im Jahr 2016 auf rund 42 Millionen Tonnen, die meisten weltweit. Das Volumen sei größer als die Kunststoffabfälle, die in allen EU-Mitgliedstaaten zusammen im selben Jahr angefallen seien. Die US-Amerikaner hätten im Jahr 2016 aber nur etwa 4,3 Prozent der Weltbevölkerung ausgemacht, was bedeute, dass die USA in jenem Jahr 130 Kilogramm Plastikmüll pro Kopf verursacht hätten, den höchsten Wert der Welt.
Der Bericht mit dem Titel „Bewertung der Rolle der USA beim weltweiten Plastikmüll im Meer“ besagt, in den vergangenen Jahren seien weltweit durchschnittlich mindestens acht Millionen Tonnen Plastikmüll in die Ozeane gelangt, wobei die USA jedes Jahr etwa eine Million Tonnen Plastikmüll in die Ozeane „eingebracht“ hätten. Ausgehend von den derzeitigen Trends wird in dem Bericht geschätzt, dass bis zum Jahr 2030 bis zu 53 Millionen Tonnen Plastikmüll pro Jahr in die Ozeane gelangen könnten, was fast der Hälfte des Gewichts der jährlich im Meer gefangenen Fische entspricht.
Die NASEM empfehlen, dass die US-Regierung bis Ende 2022 eine Reihe nationaler Maßnahmen einführt, um die Menge des in die Ozeane gelangenden Plastikmülls zu verringern.