Litauen hat trotz ernsthafter Proteste und wiederholter Einsprüche Chinas die Einrichtung eines „Taiwaner Vertretungsbüros in Litauen“ durch die Taiwaner Behörden genehmigt, mit dem es international einen ungeheuerlichen Präzedenzfall für „Ein China, ein Taiwan“ geschaffen hat. Dies erklärte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums Zhao Lijian am Montag vor der Presse.
Der Sprecher fuhr fort, Litauen sei offensichtlich von einigen Großmächten angestiftet worden, sodass es soweit gekommen sei. Dafür habe das Land aber seine eigenen Interessen geopfert.
China siehe sich gezwungen, seine diplomatischen Beziehungen zu Litauen auf die Ebene eines Geschäftsträgers herabzustufen, um seine Souveränität und die grundlegenden Normen für internationale Beziehungen zu wahren. Litauen müsse für alle sich daraus ergebenden Konsequenzen die Verantwortung tragen. China werde alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um seine nationale Souveränität und territoriale Integrität sowie seine Kerninteressen zu schützen.
Ein Sprecher der EU-Kommission hatte am Sonntag erklärt, dass die Genehmigung der Einrichtung eines „Taiwaner Vertretungsbüros in Litauen“ nicht das Ein-China-Prinzip verstoßen habe. Dazu sagte Zhao Lijian, die diesbezüglichen Äußerungen der EU ignorierten die Tatsachen und liefen offenbar den Zusagen der EU bei ihrer Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit China im Jahr 1975 zuwider. China fordere Litauen und die EU nachdrücklich auf, das Ein-China-Prinzip tatsächlich einzuhalten und ihre politischen Versprechen zur Taiwan-Frage mit ehrlichen Handlungen zu erfüllen.