Es besteht weiterhin die Gefahr eines deutlichen Anstiegs der Inflationsrate in den USA. Dies erklärte der ehemalige Vorsitzende des Direktoriums der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), Alan Greenspan.
In einem vor kurzem von der Beratungsfirma Advisors Capital Management veröffentlichten Artikel schrieb Greenspan, der deutliche Anstieg der Inflation sei vermutlich auf die Anhäufung von Staatsschulden und andere tief sitzende Belastungen zurückzuführen. Die Tendenz, dass die Inflation deutlich über dem 2-Prozent-Ziel der Fed liege, bleibe bestehen.
Die US-Schulden seien schon lange vor dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie stetig mehr gestiegen als das Bruttoinlandsprodukt, so der US-Ökonom weiter. Die Maßnahmen der US-Regierung zur Bekämpfung der Pandemie hätten diesen Trend noch weiter verschärft. Die US-Staatsverschuldung werde in diesem Jahr voraussichtlich 108 Prozent des BIP erreichen und damit den Rekord von 106 Prozent aus dem Jahr 1946 nach dem Zweiten Weltkrieg übertreffen.
Greenspan schrieb weiter, der US-Verbraucherpreisindex (CPI) habe im September mit einem Wachstum von 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr den höchsten Anstieg seit August 2008 verzeichnet, was vor allem auf Angebots- und Nachfrageveränderungen durch COVID-19 zurückzuführen sei.