Die Rückverfolgung der Herkunft von COVID-19 soll entpolitisiert werden. Dies ist der Tenor eines Artikels, der am 30. September im bekannten britischen Medizinfachmagazin „The Lancet“ veröffentlicht wurde.
Unter dem Titel „Virus-Herkunft: die Rückverfolgung bracht Zeit, internationale Ressourcen und Zusammenarbeit“ ruft der von einem Team unter Leitung von Gao Fu, Direktor des Chinesischen Zentrums für Krankheitsprävention und -kontrolle, verfasste Artikel dazu auf, die Rückverfolgung der Herkunft des neuartigen Corona-Virus nicht zu politisieren. Deshalb seien wissenschaftliche Perspektive, offene Denkweise sowie enge internationale Kooperation erforderlich.
Die Ursprunguntersuchungen von mehreren Viren hätten ausreichende Beweise dafür vorgelegt, dass die Rückverfolgung der Herkunft von einem Virus einige, manchmal sogar dutzende Jahre brauche. Die Orte, an denen die ersten Patienten gemeldet worden seien, hätten möglicherweise mit dem Ursprung des neuartigen Coronavirus nichts zu tun. Allerdings sollten Fälle von Patienten, die bereits vor dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie ähnliche Krankheitssymptome zeigten, erneut untersucht werden. Unterlagen aus zahlreichen Regionen müssten noch einmal geprüft werden. Insbesondere in jenen Ländern und Regionen, wo Tests von Blut- oder Umweltproben bereits vor der COVID-19-Pandemie positiv ausfielen, müssten neue epidemiologische Untersuchungen durchgeführt werden.