Angesichts des „übereilten und unverantwortlichen“ Abzugs der US-Truppen aus Afghanistan tragen die Vereinigten Staaten eine „unausweichliche Verantwortung“ für die derzeitige Situation in dem Land und verdienen die Verurteilung durch die internationale Gemeinschaft. Dies erklärte der Sondergesandte für afghanische Angelegenheiten des chinesischen Außenministeriums, Yue Xiaoyong, am Freitag gegenüber der China Media Group (CMG) in Doha. Der chinesische Gesandte sagte, dass die Priorität jetzt darin bestehe, den Konflikt und die Gewalt zu beenden und so schnell wie möglich eine friedliche Aussöhnung in Afghanistan zu erreichen.
Am selben Tag erklärte das US-Verteidigungsministerium, dass die Taliban-Kämpfer versuchten, die Hauptstadt Kabul zu isolieren, und die Situation vor Ort „äußerst besorgniserregend“ sei. „Wir sind sicherlich besorgt über die Geschwindigkeit, mit der die Taliban vorgehen“, sagte Pentagon-Pressesprecher John Kirby auf einer Pressekonferenz.
Inzwischen hat auch der britische Verteidigungsminister Ben Wallace den Abzug der US-Truppen aus Afghanistan kritisiert. Dies habe Großbritannien keine andere Wahl gelassen, als zu folgen, da extremistische Taliban-Gruppen weiterhin die Kontrolle über einen Großteil des Landes gewinnen, sagte Wallace dem britischen Sender Sky News.