Beijing
Das Pressebüro des chinesischen Staatsrats hat am Donnerstag eine Pressekonferenz zur Herkunftssuche des COVID-19-Virus abgehalten.
Dabei sagte Zeng Yixin, stellvertretender Leiter der Nationalen Gesundheitskommission, China könne die aktuelle Version der zweiten Phase der Rückverfolgung des COVID-19-Virus in China, die von der Weltgesundheitsorganisation ins Leben gerufen worden sei, nicht akzeptieren.
Zeng sagte, der Plan konzentriere sich auf die Hypothese, dass Chinas Verletzung von Laborprotokollen das Austreten des Virus verursacht habe. Dies zeige hinsichtlich des Plans den Mangel an Respekt vor dem gesunden Menschenverstand und die Arroganz der Wissenschaft. Er sei „sehr schockiert“ gewesen nach dem Lesen des Vorschlags.
Zeng sagte, dass chinesische Experten ihre Bedenken und Vorschläge zur Verbesserung des Untersuchungsplans gegenüber der WHO geäußert hätten. „Wir hoffen, dass die WHO die Ratschläge der chinesischen Wissenschaftler sorgfältig berücksichtigt, die Untersuchung des Ursprungs des COVID-19-Virus als wissenschaftliche Frage frei von politischer Einmischung betrachtet und proaktiv und ordnungsgemäß nachhaltige Untersuchungen über den Ursprung des Virus in verschiedenen Ländern der Welt durchführt“, sagte er.
Yuan Zhiming, der Direktor des Nationalen Labors für Biosicherheit in Wuhan und auch Forscher des Wuhan-Instituts für Virologie, erklärte dabei, die Mitarbeiter seines Instituts hätten das neuartige Coronavirus nie entwickelt oder weitergegeben, und keiner von ihnen habe sich jemals mit dem COVID-19-Virus angesteckt. Vor dem 30. Dezember 2019 sei das Institut nicht mit dem Virus in Kontakt gekommen, habe es nicht gelagert oder erforscht.
Anfang des Jahres besuchten chinesische und internationale Experten Wuhan, um den Ursprung des Virus zu untersuchen, was von der Weltgesundheitsorganisation organisiert wurde.
Liang Wannian, Leiter der chinesischen Experten der von der WHO einberufenen Mission, sagte, das Team habe Besuche vor Ort im Institut durchgeführt und sich insbesondere über die Umsetzung der Management- und Sicherheitsbestimmungen des Instituts sowie über dessen vergangene und aktuelle Forschungsprojekte informiert. Die Mission sei zu dem Schluss gekommen, dass es äußerst unwahrscheinlich sei, dass das Virus aus einem Labor stamme, sagte er.