In einem Dokument, das am Montag veröffentlicht wurde, hat der European Roundtable of Industrialists (ERT), eine Lobbygruppe von fast 60 großen europäischen multinationalen Konzernen, die EU-Politiker dazu aufgerufen, die Zusammenarbeit mit China zu verstärken, anstatt in die Fußstapfen der Vereinigten Staaten zu treten und die Geschäftsbeziehungen mit China einzuschränken.
In dem Dokument riefen die Mitglieder von ERT den EU-Staats- und Regierungschefs zu, dass sie die Zusammenarbeit mit China stärken und günstigere Handelsbedingungen mit China anstreben sollten, anstatt das Land zu meiden.
Die Gruppe wies auch frühere Forderungen einiger europäischer Staats- und Regierungschefs zurück, die EU solle eine größere „strategische Autonomie“ von den Vereinigten Staaten und China erlangen, indem sie ihre autonome Produktionskapazität und geopolitische Position stärke. Der ERT warnte, dass das Beharren auf wirtschaftlicher Autonomie kontraproduktiv sein und Barrieren für globale Lieferketten schaffen könnte. Darüber hinaus forderte die Gruppe die EU auf, den wirtschaftlichen Schock der neuen COVID-19-Epidemie nicht dazu zu nutzen, die europäische Produktion und politische Autonomie in protektionistischer Weise auszuweiten.
Die Financial Times berichtet, dass das Papier auch davor warne, dass jede Intervention, die darauf abziele, die Widerstandsfähigkeit der europäischen Lieferketten zu erhöhen, „eine Ausnahme sein sollte“. Die Gruppe forderte, dass Europa seine Lieferketten stärker öffnen solle und schlug vor, dass Brüssel eine Abteilung einrichten solle, die sich um die Beziehungen zu China kümmert und die Zusammenarbeit mit der chinesischen Industrie verstärkt.